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Funkel

© dpa

Abschied: Frankfurts Trainer Funkel löst Vertrag auf

Fünf Jahre lang war Friedhelm Funkel als Trainer von Eintracht Frankfurt im Amt. Immer wieder geriet er in die Kritik, zuletzt rückte auch der Vereinsvorstand von ihm ab. Zum 30. Juni wird Funkel nun sein Vertragsverhältnis beenden.

Nach monatelangem Spießrutenlauf hat Friedhelm Funkel das Handtuch geworfen und seinen bis 2010 gültigen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt zum Saisonende aufgelöst. "Ich habe am Montag mit Heribert Bruchhagen gesprochen und ihn gebeten, mein Vertragsverhältnis zum 30. Juni zu beenden", sagte der 55-Jährige am Donnerstag. Ein Nachfolger für Funkel, der das Amt vor fünf Jahren übernommen und die Eintracht auf Anhieb in die Bundesliga zurückgeführt hat, steht laut Vorstandschef Bruchhagen noch nicht fest.

Die Trennung von Funkel hatte sich seit Wochen angedeutet, denn der Druck von den Fans, aber vor allem aus dem Aufsichtsrat, war zuletzt immer größer geworden. Dem musste sich am Ende auch Bruchhagen beugen. "Es ist uns nicht gelungen, die Eigendynamik der Enttäuschung durch Argumente zu entkräften", räumte er ein. Dass der Aufsichtsrat letztlich die Trennung durchgesetzt habe, dementierte Bruchhagen: "Der Vorstand hat am Dienstag die Entscheidung gefällt, der Bitte von Herrn Funkel nachzukommen. Am Mittwoch wurde der Aufsichtsrat darüber informiert."

Skibbe und Slomka als Nachfolger gehandelt

In den kommenden Tagen werde ein Anforderungsprofil für den neuen Trainer erstellt, um dann zügig Gespräche mit Kandidaten aufzunehmen. "Die Entscheidung wird nicht in einer Woche fallen, aber wir werden auch keine Findungskommission gründen, die dann drei Monate lang berät", sagte Bruchhagen. Namen von potenziellen Nachfolgern nannte der Eintracht-Boss nicht. Als Kandidaten werden unter anderen der im Februar bei Galatasaray Istanbul entlassene Michael Skibbe sowie der ehemalige Schalke-Coach Mirko Slomka gehandelt.

Funkel ist nach Jos Luhukay (Borussia Mönchengladbach), Armin Veh (VfB Stuttgart), Fred Rutten (FC Schalke 04), Jürgen Klinsmann (FC Bayern München) und Michael Frontzeck (Arminia Bielefeld) der sechste Bundesliga-Trainer, der in dieser Saison seinen Stuhl räumen muss. Länger im Amt als der ehemalige Bundesligaprofi war in Frankfurt nur Erich Ribbeck, den Funkel am 2. Juli als Rekord-Trainer abgelöst hätte. "Ich habe nicht ein Prozent bereut, bei der Eintracht gewesen zu sein. Es war eine tolle, eine fantastische, die beste Zeit überhaupt in meiner Trainer-Karriere. Die Eintracht wird immer in meinem Herzen bleiben", sagte Funkel.

Bruchhagen: Dem Trainer ist nichts vorzuwerfen

Er habe bereits "vor einiger Zeit mit Heribert Bruchhagen darüber gesprochen, ob eine weitere Zusammenarbeit Sinn macht. Ich habe in den vergangen Wochen gespürt, dass die Mannschaft Schwierigkeiten hatte, mit der Situation umzugehen", erklärte der scheidende Coach. Laut Bruchhagen hätte die Sorge, dass "die Mannschaft sich bei der permanenten Kritik nicht weiterentwickeln kann", den Ausschlag gegeben. Dem Trainer sei nichts vorzuwerfen, denn Funkel habe mit seinem Können und Wissen "die Grundlagen gelegt, dass Eintracht Frankfurt auch in Zukunft seinem Ziel gerecht werden kann, sich in der Bundesliga zu etablieren".

Am Samstag gegen den Hamburger SV wird Funkel nach eigener Aussage noch einmal auf der Bank sitzen. "Danach fahre ich erst einmal in den Urlaub, wo ich mir Gedanken über meine Zukunft machen werde." Kontakte mit anderen Vereinen bestünden derzeit nicht.

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