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Friedhelm Funkel

© dpa

Abschied mit Ansage: Hertha trennt sich von Funkel

Friedhelm Funkel wird Hertha BSC definitiv verlassen. Der wegen des Abstiegs auslaufende Vertrag wird nicht verlängert. Am Mittwoch wird der 58-Jährige auf einer Pressekonferenz seinen Abschied verkünden.

Die Sätze dürften Friedhelm Funkel bekannt vorgekommen sein. Man schätze durchaus seine Arbeit, doch das verfehlte Saisonziel sei eine zu große Hypothek für einen Neuanfang. Folglich sei eine Trennung im gegenseitigen Einvernehmen das beste für beide Seiten. Funkel kennt diese Worte. Er hörte sie vor einem Jahr, als er bei Eintracht Frankfurt aus der Trainerverantwortung herauskomplimentiert wurde. Nun hörte er sie wieder. In Berlin.

Die Wege von Hertha BSC und Friedhelm Funkel trennen sich am Saisonende, definitv. Der wegen des Abstiegs auslaufende Vertrag wird nicht verlängert. Am Mittwoch wird der 58-Jährige auf einer Pressekonferenz seinen Abschied verkünden. Die restlichen Trainingseinheiten bis zur Sommerpause wird er noch leiten, dann wird er gehen.

Mit diesem Schritt war allgemein gerechnet worden, auch wenn Manager Michael Preetz am Montag gesagt hatte, Funkel sei „selbstverständlich“ noch im Rennen um die Besetzung der Trainerposition für die kommende Zweitligasaison. Seit einer Unterredung zwischen Preetz und Funkel am selben Tage ist er es nicht mehr. Zu schwer wogen die Fakten: nur 21 Punkte in 27 Spielen, der Abstieg als Tabellenletzter, die schlechteste Heimbilanz der Bundesligageschichte.

Raffael, Kobiaschwili, Ramos und Kacar sollen gehalten werden

Das sah letztlich auch Funkel ein. In angenehmer Atmosphäre habe das Gespräch stattgefunden, heißt es aus dem Verein, man gehe freundschaftlich auseinander. Funkel macht damit Platz für einen Nachfolger. Ob der Markus Babbel heißen könnte oder Michael Oenning oder vielleicht sogar Ralf Rangnick, einen Abschied aus Hoffenheim vorausgesetzt, bleibt weiter offen.

In jedem Fall soll die Trainersuche dadurch erleichtert werden, möglichen Kandidaten einen schlagkräftiger Kader anbieten zu können. Unabhängig vom neuen Coach sollen Raffael, Kobiaschwili, Ramos und Kacar gehalten werden. Sie alle beziehen kein exorbitantes Grundgehalt, wären also auch in der Zweiten Liga bezahlbar. Doch so recht scheint sich keiner der Korsettspieler zu trauen, als Erster sein Bleiben zu verkünden. Würde sich ein Spieler trauen, hätte das Signalwirkung für die anderen, so die Hoffnung der Vereinsführung.

Es ist sogar nicht ganz ausgeschlossen, dass Torwart Jaroslav Drobny das gewünschte Zeichen setzen könnte. Die Interessen stehen für den besten Hertha-Profi der abgelaufenen Saison nicht gerade Schlange. Die Tore der Bundesligisten sind zu, das erhöht Herthas Chancen auf seinen Verbleib. Es sei denn, in Hamburg wird noch eine Planstelle frei, wo über Frank Rosts Abschied spekuliert wird. Er wurde zuletzt mit Hamburgs ehemaligen Sportchef Dietmar Beiersdorfer gesehen, der nun für Salzburg arbeitet. Doch die Österreicher sollen in fortgeschrittenen Gesprächen mit Gerhard Tremmel stehen, der wiederum für den Fall von Drobnys Weggang bei Hertha gehandelt worden war. An dem Karussellspiel im Kader werden Lukas Piszczek und Cicero wohl nicht mehr teilnehmen. Ersterer hat Angebote von zwei Bundesligisten, bei Letzterem sind die kolportierten 3,5 Millionen Ablöse an Fluminense nicht zu stemmen. Sie werden in der nächsten Saison wohl fehlen, genau wie Friedhelm Funkel, dessen Arbeit sie bei Hertha angeblich schätzen.

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