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Sport: Abschied vom Ende

HSV schlägt Frankfurt 3:1 und verlässt Abstiegszone

Von Karsten Doneck, dpa

Nichts ging mehr. Der Hamburger SV fand keinen Rhythmus mehr, Kombinationen liefen ins Leere, die Kraft schien nicht zu reichen. Die 57 000 Zuschauer in der ausverkauften AOL-Arena fürchteten bereits einen erneuten Rückschlag im Abstiegskampf. Doch der HSV wehrte sich gegen sein Schicksal. Piotr Trochowski, zuvor eingewechselt, schaufelte einen eigentlich von der generischen Abwehr bereinigten Ball mit viel Gefühl vom Strafraumeck ins lange Toreck zur 2:1-Führung der Hamburger. Am Ende gewann der HSV gegen Eintracht Frankfurt sogar noch 3:1 (1:0) und verließ mit dem dritten Sieg in Serie erstmals seit dem 18. November 2006 die Abstiegsplätze.

„Auf diesen Sieg dürfen wir uns nicht zu viel einbilden“, gab HSV-Torwart Frank Rost nachher ehrlich zu. Der HSV agierte in der Tat erstaunlich schwach. Stürmer Boubacar Sanogo spielte aufreizend desinteressiert, im Mittelfeld konnte weder Juan Pablo Sorin seine aufsteigende Tendenz bestätigen noch Mehdi Mahdavikia in seinem 200. Bundesligaspiel seine läuferischen Qualitäten ausreizen. Und in der Abwehr blieb Mathias Abel, Leihgabe aus Schalke, in seinem ersten Einsatz für den HSV farblos. Dabei hatte für die Hamburger alles nach Wunsch begonnen: Rafael van der Vaart schoss einen Freistoß aus 22 Metern zur 1:0-Führung ins Netz, gerade mal sieben Minuten waren da gespielt. Vier Tore hat van der Vaart in den letzten drei Spielen erzielt, der Aufschwung der Norddeutschen trägt klar den Namen des kleinen Holländers. Van der Vaart schaffte es gestern aber nicht, die trägen Mitspieler mitzureißen. Naohiro Takahara, bis zum Sommer 2006 beim HSV, nutzte seine erste Gelegenheit nach Fehler von Joris Mathijsen zum verdienten Ausgleich für Frankfurt.

Trochowskis 2:1 war dann die Wende. Das Tor fand sogar Anerkennung bei Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel. „Ein perfekt angesetzter Schuss“, lobte Funkel. Als Frankfurt alles nach vorne warf, gelang Ivica Olic in der Nachspielzeit nach Vorarbeit von van der Vaart sogar noch das 3:1. HSV-Trainer Huub Stevens war trotzdem nicht zufrieden. „Es hätte auch 2:2 ausgehen können“, sagte er. „Wir haben noch elf Endspiele vor uns.“

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