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Rudern mit Kulisse. Vielleicht fehlt Hamburg ein Bergpanorama, um die WM 2019 ausrichten zu dürfen?

© dpa

Abstimmung über Ruder-WM 2019: Wie Hamburg gegen die Weltmetropole Ottensheim verlor

Kann sich doch nur um ein Versehen handeln, dass Olympiabewerber Hamburg nicht die Ruder-WM 2019 bekommen hat. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Friedhard Teuffel

An alle verbliebenen Freunde einer Berliner Olympiabewerbung: Bitte jetzt nicht schadenfroh werden. Gehört sich einfach nicht nach einer Niederlage. Deutschlands Olympiakandidat heißt nach wie vor Hamburg. Auch nach diesem Montag. Da stand nämlich eine sportpolitische Entscheidung an.

Die Ruder-WM 2019 wurde vergeben, und Hamburg ist so groß, so wasserreich und so sehr Anlegeplatz für Schiffe aller Art, dass es der bootshaushohe Favorit auf eine solche Meisterschaft sein sollte. Zumal sich doch deutsche Sportfunktionäre für Hamburg etwas ganz Besonderes ausgedacht haben: das neue Sportzentrum soll es werden für Norddeutschland und Nordeuropa.

Was nun genau passiert ist, muss noch geklärt werden, aber Hamburg hat am Montag leider verloren. Obwohl Hamburgs Innensenator Michael Neumann noch zur Abstimmung gereist war, in den sich zuletzt fast alle deutsche Sportfunktionäre verknallt hatten. Auf dem Rudersee und vor einem internationalen Sportverband ist man eben in Gottes Hand.

Es war aber auch wirklich eine äußerst knappe, eine unglückliche Niederlage mit 30 zu 128 Stimmen. Und Hamburg hatte auch einen Gegenkandidaten, von dem man respektvoll sagen muss: gegen so einen darf man auch verlieren. Es handelt sich um Ottensheim, Österreich, 4514 Einwohner, und immerhin schon mal Ausrichter der Ruder-WM 2008, einer Veranstaltung, die noch heute als das Sommermärchen des Ruderns gilt.

Es wäre nun wirklich unfair, daran zu erinnern, dass Hamburg schon die Schwimm-WM 2013 nicht ausrichten konnte und die Universiade 2015 zurückgeben musste. Auch das gehört sich nicht, nein. Es muss irgendetwas schief gelaufen sein bei dieser Wahl, und Vorschläge für eine Verschwörungstheorie werden ab sofort gerne entgegengenommen.

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