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Sport: Acht Minuten für Millionen

Werder Bremen schlägt den Schweizer Meister FC Basel 3:0 und erreicht die Champions League

Wie gut, dass es im Europapokal nicht nur ein Rückspiel gibt, sondern das Rückspiel auch noch zwei Halbzeiten hat. Der SV Werder Bremen gab in Hin und Rückspiel zusammen drei Halbzeiten an den FC Basel ab, ehe den Hanseaten im vierten und letzten Abschnitt der Champions-League-Qualifikation acht Minuten ausreichten, um den Schweizer Meister mit 3:0 (0:0/Hinspiel 1:2) zu besiegen. Wenn heute in Monaco die Gruppen für die Champions League ausgelost werden, wird der SV Werder mit dabei sein. Das Erreichen der Vorrunde bringt den Hanseaten rund 3,6 Millionen Euro ein.

Eine erste frohe Kunde erreichte wenige Stunden vor dem Anpfiff die Kabine des SV Werder. Vor dem Qualifikations-Rückspiel war es beim Schweizer Meister zu einem Eklat gekommen. Torjäger Christian Giménez verweigerte seinen Einsatz im Weserstadion, weil er vor einem Wechsel zu Olympique Marseille steht und seinen Einsatz für die Franzosen im Uefa-Cup nicht gefährden wollte. Daraufhin wurde der Vertrag des Argentiniers, der in der noch jungen Saison schon fünf Tore erzielt hatte, mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Das war eine Schwächung für die Schweizer.

Vor 30 339 Zuschauern waren die Bremer im Gegensatz zum Gegner in Bestbesetzung angetreten, also mit dem so treffsicheren Sturmduo Ivan Klasnic/Miroslav Klose. Doch das sollte sich erst spät zeigen. „Wir wollen nach vorn gehen, aber nicht verrückt spielen“, hatte der Bremer Trainer Thomas Schaaf vor dem Spiel angekündigt. Doch seine Mannschaft war aus dem Hinspiel gewarnt, und fand in der ersten Halbzeit nie ihren Rhythmus. Die Gegner griffen die Bremer früh an, sodass kein Spielaufbau und -fluss zu Stande kam. Die beste Chance aus dem Spiel heraus hatte der elfmalige Schweizer Meister. Nach einer Viertelstunde und einem Missverständnis in der Deckung zwischen Petri Pasanen und Bremens Neuzugang Naldo kam Julio Rossi frei zum Kopfball, aber Andreas Reinke parierte. Rossi war für Giménez in die Anfangself gerückt.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätte Bremen allerdings doch in Führung gehen müssen. Ermöglicht hatte das der dänische Schiedsrichter Kim Milton Nielsen, der nach einem harmlosen Zweikampf zwischen Torsten Frings und Basels Zanni Elfmeter pfiff. Doch selbst dieses Geschenk sollte Werder auslassen. Der Franzose Johan Micoud trat an und schoss zu lässig. Während Torwart Zuberbühler in die falsche Ecke segelte, flog der Ball am anderen Pfosten vorbei.

In der Pause reagierte Schaaf. Für Kapitän Frank Baumann kam Daniel Jensen. Mit ihm wurde das Spiel der Bremer gefälliger. Innerhalb von nur acht Minuten schossen Klasnic und Tim Borowski den SV Werder mit 3:0 in Front. Zunächst hatte Klasnic eine abgefälschte Flanke von Patrick Owomoyela verwerten können, kurz darauf verwandelte Borowski einen diesmal berechtigten Elfmeter (Zanni riss Micoud im Strafraum um) sicher zum 2:0. Schließlich war es erneut der starke Klasnic, der einen schönen Angriff mit einem Flachschuss zum 3:0 abschloss.

Als das Spiel entschieden war, handelte sich Miroslav Klose völlig unnötig eine Gelb-Rote Karte ein. Nach dem der Stürmer schon vorbelastet war, schoss er nach einem Pfiff den Ball weg – Schiedsrichters Nielsen zögerte nicht eine Sekunde. Aber das war die einzig schlechte Nachricht an diesem Abend.

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