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Irlands Torschütze Robert Brady wird begeistert gefeiert - wie kurz darauf der Achtelfinaleinzug.

© AFP

Achtelfinale erreicht: Irland nach 1:0 gegen Italien im Freudentaumel

Unter dem Jubel von 25.000 irischen Fans besiegt Irland lustlose Italiener mit 1:0 und erreicht damit als einer der besten Gruppendritten das Achtelfinale.

Robbie Brady hat Irland erstmals in die K.o.-Runde einer Fußball-EM geköpft und Italien vor dem Achtelfinale gegen Spanien die Laune verdorben. Die Iren siegten am Mittwoch vor 44.268 Zuschauern in Lille dank einer mutigen Leistung 1:0 (0:0) gegen Italiens B-Elf und zogen damit in die nächste Runde ein. Brady traf in der 85. Minute zum zweiten irischen Pflichtspielsieg gegen die Italiener nach 22 Jahren. Irland trifft am Sonntag auf Gastgeber Frankreich. "Was für ein Tag. Wir haben Geschichte geschrieben und Millionen glücklich gemacht. Jeder einzelne hat seinen Beitrag geleistet", sagte Brady.

Italien hingegen geht mit einem Negativ-Erlebnis in die Neuauflage des Finals von 2012 gegen Spanien und muss sich am Montag gegen den Titelverteidiger deutlich steigern. Bei geschlossenem Stadiondach und schwülen Bedingungen im Stade Pierre Mauroy von Lille war Italiens Fußballern die fehlende sportliche Brisanz anzumerken: Der EM-Finalist von 2012 stand nach Siegen gegen Belgien und Schweden schon vor der Partie sicher als Gruppenerster fest. Der eingewechselte Lorenzo Insigne vergab in der 77. Minute mit seinem Pfostentreffer die beste italienische Chance des Spiels, wenig später traf Brady, der 24- Jährige von Norwich City versetzte die etwa 25.000 irischen Fans in Ekstase.

Gleich auf acht Positionen veränderte Trainer Antonio Conte sein Team. Lediglich Andrea Barzagli, Leonardo Bonucci und Alessandro Florenzi standen erneut in der Startelf. Irlands Coach Martin O'Neill veränderte sein Team im Vergleich zum 0:3 gegen Belgien auf vier Positionen. Neu dabei waren die Innenverteidiger Richard Keogh und Shane Duffy, Mittelfeldspieler James McClean und Stürmer Daryl Murphy. Irland bemühte sich von Beginn an. Dem Team von der Insel fehlte aber oft der letzte Pass.

Italien trat mit einer besseren B-Elf an

Die nicht eingespielten Italiener verlegten sich auf die Defensive. Irland hatte zwar mehr Ballbesitz, fand aber kein passendes Mittel um Torgefahr zu entwickeln. Salvatore Sirigu, der Gianluigi Buffon im Tor vertrat, unterlief nach einer guten halben Stunde eine Flanke und sah weniger später nach einer kleinen Auseinandersetzung Gelb. Erst kurz vor dem Pausepfiff wurde die Partie interessanter. Nach 43 Minuten hatte Italien seine erste Torchance: Der ehemalige Dortmunder Ciro Immobile setzte seinen Schuss nach irischem Querschläger links neben das Tor.

Auf der Gegenseite versagte Schiedsrichter Ovidiu Hategan aus Rumänien Irland einen möglichen Strafstoß, als Federico Bernardeschi McLean zu Fall brachte. Zu Beginn der zweiten Hälfte nahm das Spiel dann Fahrt auf: Simone Zazas Volleyschuss ging knapp über die Latte. Auf der Gegenseite hätte Seamus Coleman beinahe den Aussetzer von Thiago Motta zur irischen Führung genutzt, doch Angelo Ogbonna ging gerade noch rechtzeitig dazwischen. Danach verflachte die Partie wieder.

Sirigu zeigte weitere Unsicherheiten bei irischen Hereingaben, das blieb aber folgenlos. Immobile musste für Insigne weichen, der Angreifer vom SCC Neapel führte sich mit seinem Pfostenschuss gleich gut ein. Dann aber traf Brady per Kopf. Für den Rest des Spiels waren nur noch irische Gesänge auf den Tribünen zu hören. (dpa)

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