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Update

Achtelfinale in der Champions League erreicht: FC Bayern München lässt sich die Freude nicht verderben

Der FC Bayern besiegt Olympiakos Piräus mit 4:0. Auch eine Verletzung und ein Platzverweis trüben den Abend in München nicht.

Man muss bei Fußballspielen des FC Bayern München manchmal schon ganz genau hinschauen und bisweilen ein paar Begegnungen abwarten, um mal etwas Neues oder zumindest Skurriles erleben zu dürfen. Denn außergewöhnlich sind ja dieser Tage selbst 4:0 (3:0)-Siege des Deutschen Meisters in der Champions League gegen Olympiakos Piräus nicht mehr. Längst Alltag, wenn überhaupt.

Und so feierten die 70.000 Zuschauer in der Münchner Arena am Dienstagabend vor allem Holger Badstuber. Der 26-jährige Innenverteidiger hatte vor der Länderspielpause gegen Stuttgart bei einem Kurzeinsatz sein Comeback gefeiert. Den Bayern hatte Badstuber monatelang wegen eines Muskelsehnenrisses gefehlt, seit einem Kreuzbandriss im Dezember 2012 war er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden. Am Dienstag lief Badstuber in der Champions League nun von Beginn an auf. Dass der Nationalspieler nach 52 Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte sah und seinem Einsatz damit selbst ein Ende setzte, war dann also noch die größte Offenbarung der Mannschaft von Trainer Pep Guardiola, die mit dem hochverdienten Erfolg gegen überforderte Griechen den Achtelfinaleinzug als Gruppensieger perfekt machte. „Das ist eine große Lektion für das Achtelfinale oder vielleicht für das Viertelfinale“, sagte Guardiola über den Platzverweis für seinen Innenverteidiger. Piräus war allerdings zu schwach und das Ergebnis bereits zu klar, als dass noch einmal Gefahr aufgekommen wäre. „Ein großes Kompliment an alle Spieler“, sagte Guardiola.

"Es ist immer wichtig, dass man Erster wird", sagte Kapitän Philipp Lahm. "Insgesamt können wir sehr zufrieden sein. Es ist gut, schon vor dem letzten Spieltag Gruppenerster zu sein." Die Frage, ob die bemerkenswerten Bayern-Auftritte ein Signal an die Konkurrenz seien, beantwortete Lahm mit: "Keine Ahnung. Für uns ist es wichtig, immer wieder gut Fußball zu spielen."

Vor der Achtelfinal-Auslosung am 14. Dezember, bei der der deutsche Rekordmeister nach seinem insgesamt 14. Gruppensieg europäischen Schwergewichten wie dem FC Barcelona und anderen Erstplatzierten aus dem Weg geht, steht für die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola noch die letzte Gruppenpartie am 9. Dezember in Zagreb an. "Es war eine gute Mannschaftsleistung, sehr konzentriert", sagte Jérôme Boateng. "Wir haben belegt, dass wir zurecht da oben stehen."

Das Spiel gegen Piräus begann, wie Bayern-Spiele zuletzt meist begannen - mit erdrückender Dominanz. Einen Flatterschuss von Jérôme Boateng konnte Piräus-Torwart Roberto nicht festhalten und faustete vor die Füße von Costa, der zum 1:0 traf. Nur acht Minuten später versuchte es Coman aus der Ferne. Sein Schuss landete direkt bei Lewandowski, der seinen 28. Champions-League-Treffer und den fünften im fünften Spiel dieser Saison erzielte. Und es ging spektakulär weiter. Müller traf nach Kopfballvorlage von Arjen Robben zum 3:0.

Robben musste verletzt runter, Badstuber sah die Rote Karte

Olympiakos wies in der Abwehr zu große Lücken auf, das Bayern-Kombinationsspiel war schlicht und einfach zu schnell für die teilweise überforderten Griechen. Das Fehlen des verletzten David Alaba konnten die Münchner verschmerzen. Rafinha vertrat den Österreicher auf der linken Abwehrseite hervorragend. Bitter war jedoch das frühe Aus für Robben, der in der 33. Minute wegen leichter muskulärer Probleme angeschlagen vom Platz musste. Reine Vorsichtsmaßnahme, teilte der Verein während der Partie mit.

Für den 31 Jahre alten Niederländer kam Joshua Kimmich und übernahm die Sechser-Position. Coman rückte nach rechts, Costa auf die linke Seite - an der verdienten Halbzeit-Führung änderte sich nichts. Bei der einzigen Griechen-Chance vor der Pause verfehlte Luka Milivojevic per Freistoß das Bayern-Tor klar (43.). „Olympiakos ist auswärtsstark. Eine einfache Sache wird es sicherlich nicht“, hatte Nationaltorwart Manuel Neuer vor der Partie gesagt.

Doch den Vorschusslorbeer konnten die Griechen nur selten rechtfertigen. Trotz einer extrem defensiven 4-5-1-Formation versteckten sich die Gäste zwar nicht komplett, wurden aber zumindest in der Anfangsphase von den bärenstarken Bayern förmlich überrollt.

Nach dem Platzverweis und dem Treffer zum 4:0 nahmen die Bayern etwas Tempo aus dem Spiel und verlegten sich mehr auf die Kontrolle des Geschehens als auf weitere Ergebnisaufbesserung. Müller (85./90.+2) und Kimmich (86.) hatten Chancen, vergaben aber mögliche weitere Tore. (Tsp/dpa)

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