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Sport: Affäre Münzwurf

Wenn Münzen von den Rängen aufs Feld fliegen, bekommen normalerweise die Zuschauer große Probleme. Die Münzwürfe aber am Sonntag im FA-Pokalspiel zwischen Arsenal und Liverpool (1:0) haben nun auch für zwei Spieler ein Nachspiel.

Wenn Münzen von den Rängen aufs Feld fliegen, bekommen normalerweise die Zuschauer große Probleme. Die Münzwürfe aber am Sonntag im FA-Pokalspiel zwischen Arsenal und Liverpool (1:0) haben nun auch für zwei Spieler ein Nachspiel. Aufgebracht über einen Platzverweis hatten Fans der Londoner Münzen in Richtung des Liverpooler Verteidigers Jamie Carragher geworfen. Dieser hob eine Münze auf und warf sie ins Publikum zurück - weswegen er die rote Karte sah.

Doch außer Carragher ist auch noch ein Spieler Arsenals betroffen. Bei den Untersuchungen, wer genau die Münzen in Richtung des Liverpooler Spieler Jamie Carragher geschmissen hatte, entdeckte die Polizei, dass Eintrittskarten für den betreffenden Teil des Highbury-Stadions von Arsenal an den eigenen Spieler Ray Parlour verkauft worden waren. Der Arsenal-Spieler hatte in der Woche vor dem Spiel eine Reihe von Eintrittskarten zum Nennwert von 26 Pfund gekauft, sie jedoch später einem Bekannten übergeben - in gutem Glauben, wie Arsenal in einer Stellungnahme erklärte. Doch wie die Polizei herausfand, tauchten diese Karten auf dem Schwarzmarkt auf und wurden schließlich von Zuschauern zu einem Preis von 50 Pfund gekauft. Damit ist nicht nur die Suche nach den Münzwerfern erschwert, sondern es stellen sich Fragen über den Umgang mit Eintrittskarten, die Spieler von ihren Klubs erhalten.

Vor drei Jahren zum Beispiel hatte die Football Association (FA) gegen die Spieler Andy Impey und Tony Cottee von Leicester City Geldbußen über 20 000 Pfund und 12 000 Pfund verhängt, weil Eintrittskarten, die sie für das Endspiel im Ligapokal zwischen ihrem Club und Tottenham Hotspur erhalten hatten, auf dem Schwarzmarkt aufgetaucht waren. Nachdem Tottenham-Fans diese Karten gekauft hatten, war es im Tribünenteil des Wembley-Stadions, der für die Leicester-Fans reserviert war, zu schweren Ausschreitungen gekommen.

In den letzten Jahren hatten Klubs und FA im Kampf gegen das Hooligan-Problem teilweise strikte Maßnahmen beim Kartenverkauf eingeführt. Auf den Tickets wurde zum Beispiel der Name des Zuschauers aufgedruckt, der sie erworben hatte. Wenn später bei Personenkontrollen der Name des Karteninhabers nicht mit dem aufgedruckten Namen übereinstimmte, wurde der Zutritt zum Stadion verweigert.

Martin Pütter

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