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Theo Zwanziger zieht weiter gegen seine Nachfolger beim DFB ins Feld.

© dpa

Affäre um WM 2006: Theo Zwanziger will nicht mit DFB-Prüfern kooperieren

Der Ex-DFB-Präsident weist die Veranwortung für die WM-Affäre weiter von sich. Der 70-Jährige will auch nicht mit der Kanzlei zusammenarbeiten, die in dem Skandal ermittelt.

Theo Zwanziger hat die Verantwortung für die entscheidende Steuererklärung in der WM-Affäre und den Vorwurf einer absichtlichen verzögerten Abgabe des Papiers zurückgewiesen. Als damaliger DFB-Präsident sei die Steuererklärung gemäß Satzung nicht in Zwanzigers Aufgabengebiet gefallen, schreibt dessen Anwalt Hans-Jörg Metz am Montag in einem Brief an das Präsidium und den Vorstand des Deutschen Fußball-Bunds. Dieser liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Angesichts der „klaren Aufgabenverteilung und dem, im damaligen Zeitpunkt vertrauensvollen und freundschaftlichen Verhältnis meines Mandanten zu Wolfgang Niersbach ist es geradezu absurd, davon auszugehen, dass von meinem Mandanten hier eine Steuererklärung etwa mit problematischen Inhalt „untergejubelt“ worden wäre“, heißt es in dem Schreiben.

Auch gegen Zwanziger wird ermittelt

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, dass die von den Behörden beanstandete Steuererklärung des DFB Ende Oktober 2007 vom damaligen Generalsekretär Niersbach unterzeichnet worden sei. Der heutige Verbandspräsident hatte sein Amt erst kurz zuvor angetreten. Die Erklärung war demnach schon deutlich früher von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert worden. Der Grund für diese mutmaßliche Zeitlücke hatte zu Spekulationen geführt.

Zwanziger teilte zudem mit, dass er nicht mehr zu einer Zusammenarbeit mit den vom DFB beauftragten externen Ermittlern bereit. Er begründet dies mit den angeblichen Verbindungen der Kanzlei Freshfields zum ehemaligen Fifa-Funktionär Mohamed bin Hammam und zum Staat Katar. Zwanziger beruft sich auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Zwanziger wird vom Fußballverband Katars wegen angeblich kritischer Aussagen („Krebsgeschwür des Fußballs“) verklagt. Im Zuge der Ermittlungen um eine dubiose Millionenzahlung vor der WM 2006 in Deutschland hatte Zwanziger den Mitarbeitern der Kanzlei Freshfields vor anderthalb Wochen Dokumente vorgelegt und Fragen beantwortet.

Diese Aussagen will Zwanziger nun nicht autorisieren, womit sie für die DFB-Untersuchung nutzlos wären. Zwanziger hatte bereits seine Verwunderung über persönliche Kontakte von Freshfields-Anwalt Christian Duve und Friedrich Curtius, dem Leiter des DFB-Präsidialbüros, ausgedrückt.

Gegen Zwanziger, DFB-Chef Wolfgang Niersbach und den früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt ermittelt die Frankfurter Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. (dpa)

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