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Wolfgang Niersbach kennt einen Mitarbeiter der beauftragten Kanzlei recht gut.

© REUTERS

Affäre um WM-Vergabe 2006: Verbindung zwischen Mitarbeiter von Wolfgang Niersbach und Ermittler

Der DFB hat im Zuge der Unklarheiten rund um eine Zahlung an die Fifa eine externe Untersuchung beauftragt. Jetzt ist herausgekommen: So extern ist die damit betraute Kanzlei gar nicht.

In der WM-Affäre gibt es massive Zweifel an der Unabhängigkeit der vom Deutschen Fußball-Bund beauftragten externen Untersuchung. Der Verband bestätigte am Mittwoch einen Bericht der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Donnerstag) über eine private Verbindung eines engen Mitarbeiters von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und eines Ermittlers. „Es ist korrekt, dass Dr. Friedrich Curtius und Prof. Dr. Christian Duve bis zum 30. Juni dieses Jahres gemeinsam im Vorstand des Rotary Clubs Frankfurt Skyline tätig gewesen sind und sich über diese Verbindung kennen“, teilte der DFB auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die „Zeit“ hatte berichtet, dass der Leiter des DFB-Präsidialbüros Curtius und Duve, Partner der Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer, aus der gemeinsamen Tätigkeit miteinander bekannt sind. Ende Juni war Duve aus dem Rotary-Vorstand ausgeschieden.

"Wir legen großen Wert auf die Unabhängigkeit"

Es bestehe jedoch kein Zusammenhang mit dem Auftrag an die Kanzlei in der vergangenen Woche, hieß es vom DFB weiter. Dieser „erfolgte auf Empfehlung von Professor Christian Schertz, der den DFB juristisch berät.“ Duve selbst wurde tags zuvor vom DFB zitiert: „Wir legen großen Wert auf die Unabhängigkeit unserer Untersuchung und die Seriosität der Ergebnisse.“

Freshfields-Sprecher Jan Beßling sagte der „Zeit“, die Ermittlungen der Kanzlei würden „ohne Ansehen der Person“ von mehreren Anwälten geführt. Die Bekanntschaft berühre die Aufklärung nicht. Auf Anfrage ließ die Kanzlei unter anderem die Frage unbeantwortet, ob die Verbindung schon vor dem Auftrag des DFB bekannt gewesen sei.

Laut DFB untersuchen die Rechtsanwälte der Kanzlei seit der vergangenen Woche die Frage nach der Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die laut Darstellung von Niersbach an die Finanzkommission der FIFA gegangen sein soll. (dpa)

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