zum Hauptinhalt
Ob Handauflegen hilft? Sasa Obradovic (r.) fordert mehr Ruhe von seinen Spielern.

© dpa

Alba Berlin in der Euroleague: Erstmals auf Augenhöhe

Nach zuletzt drei Niederlagen in drei Euroleague-Spielen braucht Alba Berlin dringend einen Sieg - am besten schon am Freitagabend im Heimspiel gegen den Französischen Meister Limoges.

War das jetzt nur ein Witz? Oder doch ein bisschen Ernst? Beim Festakt zum 25-jährigen Jubiläum von Alba Berlin am Montag merkte Aufsichtsrat und Hauptsponsor Axel Schweitzer an, ein paar Siege im Europapokal würden seinen Basketballern nicht schaden. Aus dem Auditorium meldete sich Trainer Sasa Obradovic mit einem knappen „We try“ – wir versuchen es ja. Schweitzer setzte eine betont strenge Miene auf und antwortete: „Sasa, es wäre schon besser, wenn es bald passiert, dass wir in Europa gewinnen.“

Schweitzer steht nicht im Verdacht, sich ins operative Geschäft seines Cheftrainers einmischen zu wollen. Es war wohl eher der spröden Art des 45-Jährigen zuzurechnen, dass seine kleine Einlage nicht so recht zünden wollte. Im Kern seiner Aussage hat Axel Schweitzer aber natürlich recht: Alba sollte tatsächlich schleunigst anfangen, in der Euroleague zu gewinnen. Am besten bereits am heutigen Freitagabend (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) gegen CSP Limoges.

Obradovics Team hat in drei Spielen drei Mal verloren, allerdings trafen die Berliner mit Moskau, Tel Aviv und Malaga auf die favorisierten Teams in der Gruppe B. Die Niederlagen konnte man durchaus einkalkulieren, auch wenn das 84:87 in Malaga erst mit dem letzten Wurf der Spanier zustande kam. Weitaus wichtiger sind die Spiele gegen die Mannschaften von Limoges und Cedevita Zagreb, die mit Alba vermutlich um den vierten Platz in der Sechsergruppe kämpfen werden, der zum Einzug in die Zwischenrunde der besten 16 Teams Europas berechtigt.

Mit Limoges kommt nun erstmals ein Team nach Berlin, mit dem sich Alba auf Augenhöhe sieht. „Das heißt aber nicht, dass wir besser sind und einen Sieg einplanen können“, sagt Obradovic. Der Französische Meister ist bislang auf Kurs: Gegen Malaga und Moskau verlor das Team zwar, gegen die noch sieglosen Kroaten von Cedevita gab es einen 71:60-Sieg.

Verliert Alba Berlin, sinkt die Chance aufs Weiterkommen auf ein Minimum

Sollten die Berliner gegen Limoges und am kommenden Freitag in Zagreb verlieren, würde die Chance auf die Zwischenrunde bereits auf ein Minimum sinken. „Wir dürfen uns gegen Limoges keine Niederlage erlauben“, sagt Obradovic. „Das ist unsere Chance, im Wettbewerb zu bleiben.“ Dafür fordert Obradovic von seinen Spielern, dass sie „ruhiger bleiben und ihre Gefühle besser kontrollieren“. Besonders bei den heftigen Niederlagen gegen ZSKA und Maccabi fanden die Berliner nie die richtige Mischung aus Aggressivität und Abgeklärtheit.

Erschwerend kommt hinzu, dass für Alba keine 48 Stunden später bereits das nächste wegweisende Spiel ansteht: Am Sonntag um 17 Uhr ist in der Bundesliga der FC Bayern in Berlin zu Gast. „Ich habe darüber nachgedacht, wie ich die Vorbereitung auf beide Gegner kombinieren kann“, sagt Obradovic. „Aber ich habe zu großen Respekt vor Limoges – im Moment geht es noch überhaupt nicht um Bayern.“ Dem Serben bleibt eine einzige Trainingseinheit am Samstag, um seine Mannschaft auf das Duell gegen den Deutschen Meister vorzubereiten. Allerdings geht es Bayern-Trainer Svetislav Pesic ähnlich: Die Münchner traten in der Euroleague am Donnerstagabend beim Polnischen Meister Turow Zgorzelec an und verloren 78:89 (39:42).

Gegen Limoges muss Obradovic auf Vojdan Stojanovski (Knieprellung) verzichten. Kapitän Alex King, der am Sonntag in Trier umgeknickt war, ist wieder fit. „Alex hinkt nur noch vor den Journalisten“, sagt Obradovic. „Als wir neulich im Regen zum Flugzeug mussten, habe ich ihn rennen sehen."

Folgen Sie der Tagesspiegel-Sportredaktion auf Twitter:

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false