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Sport: Alba Berlin löst Vertrag mit Dijon Thompson auf

Berlin - Als Dijon Thompson im Oktober in seinem ersten Bundesliga-Heimspiel für Alba Berlin gegen Gießen 22 Punkte gemacht und neun Rebounds geholt hatte und das bei einer Trefferquote von 100 Prozent, sagte Albas Geschäftsführer Marco Baldi begeistert: „Er hat das Potenzial, hochklassig zu spielen.“ Basketballprofi Thompson erzählte, dass die Arbeit unter Trainer Luka Pavicevic hart sei.

Berlin - Als Dijon Thompson im Oktober in seinem ersten Bundesliga-Heimspiel für Alba Berlin gegen Gießen 22 Punkte gemacht und neun Rebounds geholt hatte und das bei einer Trefferquote von 100 Prozent, sagte Albas Geschäftsführer Marco Baldi begeistert: „Er hat das Potenzial, hochklassig zu spielen.“ Basketballprofi Thompson erzählte, dass die Arbeit unter Trainer Luka Pavicevic hart sei. „Man muss mental stark sein. Es gibt keine Rumspielerei, er verlangt viel, vor allem absolute Disziplin.“

Das hat Thompson richtig erkannt – sich aber nicht daran gehalten. Gestern gab der Bundesliga-Tabellenführer die Trennung von dem 25-Jährigen bekannt, der Vertrag sei in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst worden. Thompson ist bereits wieder in Los Angeles. „Es hat Vorkommnisse gegeben, die besonders angesichts der unmittelbar bevorstehenden, alles entscheidenden Saisonphase nicht akzeptabel waren“, sagte Baldi, „wir haben deshalb im besten Interesse des Klubs die Entscheidung getroffen.“

Alba enttäuschte am vergangenen Wochenende bei der Pokal-Endrunde in Hamburg mit Platz vier. Morgen trifft das Team im letzten Hauptrundenspiel auf Braunschweig (19.30 Uhr, MaxSchmeling-Halle), am Donnerstag findet das erste Play-off-Viertelfinalspiel gegen Bremerhaven statt. Für Alba zählt nach dem Aus in Pokal und Uleb-Cup nur der Meistertitel. Was genau vorgefallen ist, darüber hüllt sich Alba in Schweigen. „Es gehört zur Vereinspolitik, solche Dinge nicht nach draußen zu tragen“, sagt Sportdirektor Henning Harnisch. „Es sind Dinge passiert, die unser Ziel nicht nur stören, sondern ihm hinderlich sind.“

Thompson machte im Schnitt 11,1 Punkte für Alba. Er verkörperte Eleganz, aber nicht immer letzten Einsatz. Verletzungen stoppten ihn, in Hamburg war er weit von seiner Bestform entfernt. In den Play-offs könnten Immanuel McElroy, Philip Zwiener oder Johannes Herber seine Position übernehmen. Im Basketballforum „schoenen-dunk.de“ kursierten schon fünf Stunden vor Albas offiziellem Statement Gerüchte über Thompsons Rauswurf – und über die Suspendierung von Spielmacher Bobby Brown. „Das stimmt nicht“, sagt Harnisch, „Brown ist am Samstag dabei.“ Dass ein nächtlicher Reeperbahn-Bummel nach dem Pokal-Aus, wie in jenem Forum kolportiert, der Grund für Thompsons unfreiwilligen Abschied sei, weist PR-Manager Justus Strauven zurück. „Nur weil jemand nach einem verlorenen Spiel unterwegs war, wirft man ihn nicht raus.“

Helen Ruwald

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