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Höhere Gewalt. Wohlfarth-Bottermann hat sich die Mittelhand gebrochen.

© picture alliance / dpa

Alba Berlin: Mutige für die Lücke

Center Jonas Wohlfarth-Bottermann wird Alba Berlin voraussichtlich für zehn Wochen – als Ersatz gibt es viele Kandidaten.

Martin Seiferth breitet die Arme aus wie Flügel und versucht, nicht zu fallen. Der junge Basketballer von Alba Berlin steht in der Trainingshalle auf einem aufblasbaren Kissen und sucht die Balance. Nach langer Pause nicht unwichtig. Für den Center könnte bald die große Chance kommen, theoretisch zumindest. Jonas Wohlfarth-Bottermann, der auf der gleichen Position spielt, ist verletzt. Er hat sich die rechte Mittelhand gebrochen und fällt zehn Wochen aus. Der 24-Jährige hatte sich gerade in die Rotation gespielt und reißt nun eine Lücke, als einziger deutscher Profi auf den großen Positionen. „Wir haben dort nur vier Spieler“, klagt Trainer Sasa Obradovic. „Jonas wird fehlen, auch als Energizer im Training.“

Seiferth kann da mitfühlen. Der Neuzugang zeigt seine Narben, er hatte sich vor Saisonbeginn das Kahnbein in der linken Hand gebrochen, fiel zwei Monate aus. Seit zwei Wochen trainiert der 24-Jährige wieder mit dem Team. „Wenn man mich braucht, bin ich bereit“, sagt er brav. Trotzdem wird er am Freitag gegen Zagreb nicht spielen und auch danach nicht. „Martin ist sehr unerfahren“, sagt Obradovic, „er war lange verletzt und ist taktisch weit weg von meinen Ideen und Spielern wie Jonas.“ Moritz Wagner sei da weiter, der 17-Jährige könne als Power Forward aushelfen, sogar Reggie Redding könne dort spielen. Seine Rückkehr aus den USA ist nach einem Trauerfall in der Familie noch offen.

Seiferth war Jugendmeister mit Alba, dann ging er an das kleine US-College East Washington, verlor ein Jahr durch eine Wechselsperre. Dafür bekommt er bald einen Bachelor in Kommunikationswissenschaft, sportlich muss er sich nach der Rückkehr in die Heimat gedulden. „Klar will ich mich zeigen, aber ich habe mir keine Ziele gesteckt“, sagt der 2,08-Meter-Mann. Mit seinem älteren Bruder Andreas habe er oft trainiert, sich gegenseitig gepusht. Doch der ein Jahr ältere Seiferth wurde erst nach seinem Weggang aus Berlin Nationalspieler. „Er ist mein Vorbild“, sagt Martin. Der Weg ist noch weit. dob

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