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© dpa

Alba Berlin: Nur hinterhergerannt

Bis auf Bobby Brown sind Albas Profis bei der Niederlage in Bonn hilflos. Und die Berliner sind noch gut bedient.

Eines wird der 40. Geburtstag von Luka Pavicevic am kommenden Dienstag definitiv nicht: eine gemütliche Feier als Deutscher Meister im Familienkreis. Diese Möglichkeit haben dem Trainer Alba Berlins Basketballprofis am Mittwochabend vermiest. Weil sie das zweite Play-off-Finalspiel bei den Telekom Baskets Bonn 71:81 verloren haben und Bonn in der Best-of-five-Serie zum 1:1 ausgleichen konnte, wird Pavicevic seinen Geburtstag erneut im neuen Telekom-Dome verbringen. Zunächst stehen sich beide Teams am Sonntag in Berlin (15 Uhr, Max-Schmeling-Halle) wieder gegenüber. Das vierte Finalspiel in Bonn kann dann eine Berliner Meister- und Geburtstagsfeier werden – oder ein Trauerspiel, nach dem sich Alba von seinen Europaliga-Hoffnungen verabschieden muss. Vielleicht wird es auch nur ein weiterer Nervenkampf, und die endgültige Entscheidung wird auf Donnerstag, dann wieder in Berlin, verschoben.

Die Stätte der Niederlage hatte es Pavicevic durchaus angetan. „Ich bin stolz darauf, bei der Premiere dabei gewesen zu sein“, sagte er. Wenig erbaut war er dagegen von seinem Team. „Bonn hat 40 Minuten aggressiver und konzentrierter gespielt. Wir sind die ganze Zeit nur hinterhergerannt.“ Die Fehlerquote sei zu hoch gewesen, monierte Albas Geschäftsführer Marco Baldi. Die Berliner hatten zwar zehn Dreipunktewürfe, konnten sich aber unter dem Korb nicht durchsetzen. Nur neun Mal flog der Ball aus nächster Nähe durch den Ring, 24 Mal hingegen bei den Bonnern. Alba leistete sich 19 Ballverluste und ließ 13 Offensivrebounds des Gegners zu, statt die nach missglückten Bonner Korbwürfen zurückprallenden Bälle zu fangen. „Die Bonner haben sehr aggressiv und hart gespielt“, sagte Albas Kapitän Patrick Femerling. „Außerdem haben sie ihre Stärke im Fastbreak genutzt, was wir im ersten Spiel noch verhindern konnten.“ Berliner Fehleranalyse stand Bonner Ungläubigkeit gegenüber. „Ich bin platt und frage mich: Was soll jetzt noch kommen? Wir sind mit vielen Unwägbarkeiten in die Saison gestartet und Hauptrundensiebter geworden. Jetzt haben wir einen ganz tollen Lauf“, sagte Trainer Michael Koch.

Das lag auch an der Atmosphäre im Telekom-Dome. 6000 Fans feierten sich und ihre neue Arena. Zur Einweihungseuphorie kamen die tausendfachen Pfiffe gegen Albas Immanuel McElroy, der in Spiel eins Bonns Artur Kolodziejski mit der Faust traktiert hatte. McElroy (neun Punkte) konnte nicht an seine glanzvollen Auftritte in den bisherigen Play-offs anknüpfen. Bobby Brown war es, der mit sechs Dreiern, darunter fünf vor der Pause, ein Debakel verhinderte. Dabei traf er nicht nur aus 6,25 Meter Entfernung, sondern einmal sogar fast von der Mittellinie. Umso größer war der Schreck, als der Spielmacher kurz vor Schluss einen Schlag zwischen Achillessehne und Wade erhielt und vom Feld humpelte. Doch am Donnerstag gab Alba Entwarnung. Einem Einsatz Browns am Sonntag steht wohl nichts im Wege.

Verglichen mit der Konkurrenz zog sich Alba in Bonn übrigens noch halbwegs anständig aus der Affäre. Bonn gewann bislang alle Play-off-Heimspiele, darunter eines gegen Quakenbrück mit 22 Punkten Unterschied und gegen Frankfurt mit 16 und 19 Punkten mehr. Gegen Alba waren es nur zehn Zähler. Helen Ruwald/Maike Westphal

Helen Ruwald, Maike Westphal

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