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Da braut sich was zusammen: Trainer Sasa Obradovic war unzufrieden mit seinen Spielern nach der Niederlage in Ulm.

© dpa

Alba Berlin: Trainer und Spielmacher streiten beim Training

Nach der 73:92-Niederlage in Ulm lässt Trainer Sasa Obradovic die Alba-Spieler seinen Zorn über die Niederlage spüren. Auf einen Spieler hat er es dabei besonders abgesehen.

Sasa Obradovic schaltet schnell. So aufgebracht der Trainer von Alba Berlin auch ist, beordert er gedankenschnell Nihad Djedovic zur Tür der Trainingshalle. Mit dem Rücken versperrt der Basketballer das kleine Fenster in der Tür vor neugierigen Blicken. Doch auch so ist die lautstarke Auseinandersetzung mit Dashaun Wood nicht zu überhören. „Was habe ich dir gesagt, was habe ich dir gesagt?!?“, brüllt Obradovic immer wieder seinen Spielmacher an.

Zuvor war Wood fast auf seinen keifenden Trainer losgegangen. Mitspieler und Betreuer hielten den US-Amerikaner fest und verhinderten wohl eine handfeste Auseinandersetzung. Nach dem Training verschwinden Wood und Obradovic eine gute Viertelstunde zum Vieraugengespräch im Trainerbüro. Danach verlässt Wood wortlos und gequält lächelnd die Halle. Sein Trainer spielt den Vorfall als „Tagesgeschäft“ herunter. Um Taktik sei es gegangen, sagt der Serbe. „Ich habe ihn navigiert, wie er spielen soll.“

Doch nicht nur mit Wood ist Obradovic unzufrieden. Auch die anderen Spieler bekamen am Dienstag den Zorn des Trainers zu spüren. In einer schweißtreibenden Einheit scheuchte er sie durch die Halle. „Suicides“, Selbstmordläufe, werden solche Einheiten genannt, die Trainer gerne auch einmal als Erziehungsmaßnahme verwenden. „Sie müssen sich ändern, einen besseren Job machen, besser laufen“, sagt Obdradovic danach. Der Trainer ist sauer über die 73:92-Niederlage am Ostersonntag in Ulm. „In der ersten Hälfte gab es keine Reaktion, keine Taktik, kein gar nichts“, kritisiert Obradovic noch zwei Tage danach. In der Bundesliga droht Alba als Tabellenfünfter, ohne Heimvorteil in die Play-offs zu gehen. Dabei ist gerade der Pokalsieg vor anderthalb Wochen eher Last als Hilfe. „Nach dem Pokalsieg fällt es den Spielern schwer, den Fokus auf die kommenden Spiele zu halten“, sagt Obradovic.

Dem will der 44-Jährige entgegenwirken, in dem er die Spieler bis zur Weißglut reizt. „Es tut weh“, weiß auch der Trainer, „aber ich will Spieler, die talentiert sind und physisch hart.“ Sein Augenmerk liegt weniger auf dem letzten Euroleague-Spiel am Donnerstag in Malaga, sondern eher auf dem nächsten Bundesligamatch am Samstag gegen Würzburg. „Es wäre das Beste, wenn wir alle sieben verbleibenden Spiele gewinnen.“ Dafür wird er seine Spieler weiter reizen.

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