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Alba Berlin: Viel Wille, wenig Kraft

Im Uleb-Cup wurden die Berliner von Joventut Badalona wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Jetzt sehnt Albas erschöpftes Team die Pause herbei.

Berlin - Eine Heimniederlage mit 15 Punkten Unterschied, keine Chance, ein Klassenunterschied: Der Dienstagabend war für Alba Berlins Basketballprofis nicht sonderlich erbauend. Aber immerhin können sie nach der 65:80-Niederlage im Uleb-Cup gegen Joventut Badalona darauf verweisen, dass sie sich gegen die Spanier besser aus der Affäre gezogen haben als jedes andere Team. Nur einmal hat Badalona mit weniger als 15 Punkten Differenz gewonnen – im Hinspiel gegen Alba (79:67), sonst setzte sich das europäische Spitzenteam mit 17, 19, 25 und 34 Zählern mehr durch. Unerwartet kam die deutliche Niederlage also nicht, mit der die Berliner nach einer glorreichen Woche – Sieg nach fünf Verlängerungen gegen Bosna Sarajevo und Erfolg beim Deutschen Meister Bamberg – wieder in die Realität zurückgeholt wurden. „Unser Ziel ist es, gegen stärkere Teams zu spielen und zu gewinnen. Aber so sind wir nicht aufgetreten“, kritisierte Berlins Trainer Luka Pavicevic dennoch knurrig, „wir hatten nicht genug Aggressivität und Energie“.

Das sah auch Geschäftsführer Marco Baldi so, der der Mannschaft aber keinen Vorwurf machte. „Man hat relativ schnell gemerkt, dass das Energielevel niedrig war. Das hatte ich schon in Bamberg erwartet“, sagt er. „Es war viel Wille da, aber wenig Substanz. Heute war nicht mehr drin.“ Alba konnte den Ausfall von Julius Jenkins (Knieprellung) nicht kompensieren, die selbstbewussten Gäste waren den physisch und psychisch ausgelaugten Berlinern in jeder Hinsicht überlegen. „Einmal waren wir auf vier Punkte ran, aber dann waren sie sofort wieder zwölf Punkte weg. Das tut weh“, sagte Centerspieler Patrick Femerling, „aber wir sind keine Roboter.“

Bis Weihnachten müsse die Mannschaft, die ständig neue Verletzte ersetzen muss, „durchhecheln und alles geben, dann können wir etwas durchatmen“, sagt Baldi. Am Sonnabend gegen die Skyliners Frankfurt hofft Alba wieder auf den Einsatz von Jenkins, ehe der Bundesliga-Tabellenführer kommende Woche noch in Siauliai (Litauen) und Bonn antritt. Im Uleb-Cup liegt Berlin in der Gruppe A nach je drei Siegen und Niederlagen auf Rang drei, der die sichere Qualifikation für die nächste Runde bedeutet. Auch die fünf besten Vierten der neun Gruppen kommen weiter, aber darauf will sich kein Team verlassen.

Alba Berlin hat zwar einen Sieg mehr errungen als der Vierte Sarajevo und der Fünfte Siauliai, hat aber einen großen Nachteil: Drei Auswärtsspielen (in Siauliai, Guildford und Sarajevo) steht nur noch ein Heimspiel (gegen das Spitzenteam Ankara) gegenüber. Die Litauer hingegen dürfen noch zweimal, die Bosnier gar dreimal vor heimischem Publikum antreten. Albas Vorteil: Beide Spiele gegen Badalona sind überstanden, die Konkurrenten hingegen müssen noch gegen den ungeschlagenen Gruppenersten antreten – und wahrscheinlich Punkte abgeben.

Helen Ruwald

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