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Trainer Sasa Obradovic droht mit Alba Berlin trotz guter Spiele und Ergebnisse eine Saison ohne Titel.

© dpa

Alba Berlin: Zu groß, um klein zu sein

Nach dem Aus im Pokal und in der Euroleague muss Alba Berlin jetzt eigentlich nach der Deutschen Meisterschaft greifen, bevor die besten ausländischen Spieler zu größeren Klubs wechseln. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Dominik Bardow

Alba Berlin steht mit leeren Händen da. Die Basketballer sind nach einer tollen Euroleague-Saison doch ausgeschieden und nun auch an der Titelverteidigung im Pokal gescheitert. Wer nach Großem greife, sagte Geschäftsführer Marco Baldi, der müsse damit leben, auch mal ins Leere zu langen. Aber Alba darf sich nicht von der emotionalen Leere erfassen lassen, wenn der Klub in wenigen Wochen nach dem letzten verbleibenden Titel greifen will, der Deutschen Meisterschaft. Und eigentlich muss er das jetzt.

Die Berliner Verantwortlichen betonen zwar oft, dass Konkurrenten wie Bamberg und Bayern München größere Budgets hätten und machen Alba klein. Man müsse sich seine Stars selbst schleifen. Doch für einen reinen Ausbildungsklub ist Berlin immer noch zu groß und zu erfolgreich. Und so gut die Euroleague-Bilanz sein mag, lässt sie sich auf keinen Briefkopf und kein Hallenbanner schreiben. Doch sie schafft Ansprüche.

Das Dilemma von Alba Berlin: Zu groß, um klein zu sein

Alba muss hoffen, sich nicht zu Anfang und Mitte der Saison schon müde gesiegt zu haben. Und dass die gewonnenen Erfahrungswerte nun in den Play-offs helfen. Denn diese Werte werden die besten ausländischen Spieler in der neuen Saison wohl mit zu neuen, größeren Klubs nehmen. Und die deutschen Talente konnten kaum Erfahrung sammeln. Das ist Albas Dilemma: Der Klub ist zu groß, um klein zu sein – und umgekehrt. Deswegen muss er jetzt noch einmal die Kraft aufbringen, nach dem wichtigsten Titel zu greifen. Denn ob der Spagat zwischen Ansprüchen und Ausbildung in der kommenden Saison mit neuen Spielern noch einmal so gut gelingt, ist ungewiss.

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