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Sport: Alba fängt erst später an

Der Basketball-Meister ist im ersten Viertel erstaunlich schwach

Berlin. Die ersten zehn Minuten im Spiel gegen den deutschen Basketballmeister Alba Berlin sind für die Gegner ausgesprochen amüsant. Sie schnappen sich den Ball, werfen aus allen Lagen – und treffen fast immer. Die Berliner greifen kaum störend ein. So war es zuletzt in vielen Spielen, in denen Alba nach dem ersten Viertel hoch zurücklag: 18:27 in Pau-Orthez, 19:31 gegen Ludwigsburg, 22:37 gegen Würzburg, 16:30 in Treviso, 15:29 gegen den Mitteldeutschen BC. Bis auf Treviso keine Topteams. 18 bis 20 Gegenpunkte sind normal, doch bei Alba, dessen Plus immer eine starke Verteidigung war, ist nichts normal derzeit.

„In der Europaliga ist die Konzentration da, aber das Team hat keinen guten Start“, sagt Kotrainer Burkhardt Prigge. „In der Bundesliga sind die Spieler überrascht, dass da jemand ist, der Motivation und Mut hat, den Ball nimmt, draufhaut und trifft.“ So wie Würzburg bei acht erfolgreichen Dreipunktewürfen im ersten Viertel. Gerade die Teams treffen, die Außenseiter sind und davon träumen, den Meister zu ärgern. Alba schafft es auch beim fünften Mal nicht, sich darauf einzustellen, ist unkonzentriert und überheblich. „Unsere Spieler denken vielleicht, sie können sich ausruhen und schaffen es ohnehin“, kritisiert Präsident Dieter Hauert.

Spielmacher Mithat Demirel sagt, „dass wir athletisch nicht die Besten sind. Es gab schon immer Gegner, die höher gesprungen sind.“ Allerdings habe sich Albas Verteidigung darauf eingerichtet, „jetzt machen wir in der Defensive zu viele Fehler, und es kommt niemand zu Hilfe“. Die Mannschaft funktioniert als solche nicht mehr. Manchmal gelingt es, die Spiele noch umzubiegen, manchmal nicht. Heute (19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle) trifft Alba auf den Abstiegskandidaten Gießen. Dort spielt ein gewisser Björn Aubre McKie. Der Herr ist der beste Korbjäger der Bundesliga. Er freut sich sicher schon auf Alba. Vor allem auf die ersten zehn Minuten.

Helen Ruwald

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