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Marco Baldi, Geschäftsführer der Alba-Basketball GmbH, hat ein klares Anforderungsprofil für den Nachfolger von Mithat Demirel.

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Alba-Geschäftsführer Marco Baldi über Mithat Demirel: „Er ist ein Sohn dieses Klubs“

Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi im Interview über den Weggang von Manager Sportdirektor Mithat Demirel und die Suche nach einem Nachfolger.

Herr Baldi, wie schwer wiegt für Alba Berlin der Verlust von Sportdirektor Mithat Demirel, der zu Darüssafaka Dogus in die Türkei wechselt?

Kurzfristig sicher nicht so schwer. Unser Team ist gebaut, die Weichen für die Saison sind gestellt. Wir haben genug gute Kräfte im Klub, um Mithats Rolle operativ aufzufangen. Mittelfristig ist es aber auf jeden Fall ein Verlust.

Inwiefern?

Mithat ist über die letzten fünf Jahre in seine Rolle hineingewachsen, er hat sich ein Netzwerk und Knowhow geschaffen. Seine Marktkenntnis und sein Managementgefühl haben sich hervorragend entwickelt.

Wie groß war Demirels Anteil an der Zusammenstellung des Kaders? Zuletzt hatte Alba eine hohe Trefferquote bei der Verpflichtung neuer Spieler.

Daran sieht man auch Mithats Entwicklung. Das hat aber auch mit der Klarheit unseres Konzepts zu tun, das wir vor zwei Jahren entwickelt haben. Mithats große Qualität lag darin, dass er den Spielermarkt transparent gemacht hat – und die Fähigkeit hatte, seine Erkenntnisse mit dem Trainerstab und mir zu diskutieren. Er hatte also großen Anteil, nicht so sehr an der Positionierung des Klubs, aber an ihrer Ausfüllung.

Können Sie seinen Schritt nachvollziehen? Oder sind Sie persönlich enttäuscht?

Wir haben Mithat in seinem Beruf aufgebaut. Unsere Beziehung geht aber über ein klassisches Arbeitsverhältnis weit hinaus. Wenn man Tausende von Reisen zusammen unternimmt und das alles so intensiv gemeinsam lebt, entsteht eine besondere Verbindung. Er hat seine Entscheidung ausführlich begründet, da muss ich nichts hinzufügen. Ich respektiere seine Entscheidung, menschlich und professionell. Nicht, weil mir nichts anderes übrig bleibt. Sondern, weil ich Mithat gut kenne und weiß, dass er sich das nicht leicht gemacht hat.

Wie werden Sie bei der Suche nach einem Nachfolger vorgehen?

Das Anforderungsprofil ist absolut klar, seit Sonntagabend fliegen bei mir die Bewerbungen aus allen möglichen Richtungen ein. Für den Job muss man aber ein hohes fachliches Verständnis mitbringen, Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie das Bedürfnis, mit einem Team zu leben. Das ist kein Berufsbild, das weit verbreitet ist, nur drei oder vier Vereine der Bundesliga haben einen Sportdirektor. Wir werden aber Geduld haben, es gibt keine Frist, wir können uns Zeit lassen. Auf lange Sicht wird bei Alba aber wieder ein Basketball-Kopf dazukommen.

Wird es eine offizielle Verabschiedung für Mithat Demirel geben?

Da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Mithat ist ein Sohn dieses Klubs, das wird er auch bleiben, das will er auch. Es macht nicht großartig Sinn, sich von Leuten zu verabschieden, die sich diesem Verein zugehörig fühlen. Die bleiben ein Teil davon.

Demirel hat in der Türkei einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Steht ihm danach noch eine Tür bei Ihnen offen?

Für Leute, die bei Alba Berlin einen echten Beitrag leisten wollen, ist die Tür nie zu. Das Gespräch führte Lars Spannagel.

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