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Sport: Alba hat "keine Zeit, um enttäuscht zu sein"

Heute ist gegen AEK Athen Steigerung dringend nötig / "Stehen mit dem Rücken zur Wand"VON SEBASTIAN ARLT ATHEN/BERLIN.So ist das, wenn alles ruck, zuck geht.

Heute ist gegen AEK Athen Steigerung dringend nötig / "Stehen mit dem Rücken zur Wand"VON SEBASTIAN ARLT ATHEN/BERLIN.So ist das, wenn alles ruck, zuck geht."Wir haben gar keine Zeit, um enttäuscht zu sein", meinte Marco Baldi, der Manager des Deutschen Basketball-Meisters Alba Berlin.Am Dienstag abend kassierten die Berliner im ersten Play-off-Viertelfinalspiel in der Europaliga eine bittere 68:88-Niederlage bei AEK Athen, am Mittwoch nachmittag kam man nach Berlin zurück, am Abend war Training - und bereits heute abend (Beginn 20.15 Uhr/live in B 1 und im Inforadio) muß man es besser machen gegen den griechischen Vizemeister.Langes Grübeln verbietet sich da von selbst.Sollten die Griechen auch die zweite Partie gewinnen, hieße es für diese Saison für die Berliner: Europaliga ade.Aus wäre der Traum von der Teilnahme am Final Four vom 21.bis 23.April in Barcelona.Baldi: "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand." Eine Niederlage mit 20 Punkten Differenz - muß da ein Wunder geschehen, um zwei Tage später in eigener Halle gegen Athen zu gewinnen? Wunder gibt es sowieso nur in Schlagern, beispielsweise von Katja Ebstein, und so sagte auch Henning Harnisch: "Wir müssen nur richtig spielen, dann können wir AEK schlagen." Um dann in Partie Nummer drei am 2.April noch einmal in der Athener Olympiahalle antreten zu können. Die Analyse von Mannschaftskapitän Henrik Rödl war noch kürzer: "Enttäuschend." Es war teilweise erschreckend, wie das Berliner Team nach guter Anfangsphase förmlich auseinanderfiel, als auf einmal kein Alba-Spieler mehr traf.Ruhe und Geduld waren bereits bei einem Rückstand von sechs bis acht Punkten dahin, man konnte mit dem Rückstand nicht umgehen.Gerade erfahrene Spieler ließen sich viel zu schnell zu hektischen Würfen hinreißen, die dann erst recht ihr Ziel verfehlten."Wenn man keine ruhige Hand hat, trifft man nicht", meinte Alba Berlins Trainer Svetislav Pesic, der sich sicher war, "daß wir aus diesem Spiel lernen werden".Lernen am Mißerfolg.Indem sich die Spieler immer noch über erfolglose Wurfversuche ärgerten, waren sie sekundenlang in der Abwehr unkonzentriert - die abgebrühten Athener, allen voran Bane Prelevic, nutzten das gnadenlos aus."Das darf uns nicht noch einmal passieren", forderte Pesic. Doch da müssen die Spieler von Alba Berlin heute abend vor 9000 Zuschauern ein anderes Gesicht zeigen."Alle Spieler sind steigerungsfähig." Mit diesen vier Worten traf Svetislav Pesic den Nagel auf den Kopf.Natürlich waren die Berliner nach der Schlappe sauer.Sauer auf sich selbst.Viel zu früh hatte man während der Partie immer wieder mit dem Schicksal gehadert.Der Gefühlsausbruch von Wendell Alexis sprach Bände: Sonst eigentlich fast immer der coole "Iceman", warf er bei einer Auswechslung wütend das ihm gereichte Handtuch weg.Aber nicht nur Wendell Alexis und Wassili Karassew enttäuschten auf der ganzen Linie.Zwar steht und fällt das Alba-Spiel nicht total mit diesem Duo, doch wenn der US-Amerikaner und der Russe gemeinsam nur auf zehn Zähler kommen, kann Alba einen Gegner der Qualität von AEK Athen nicht schlagen. Jetzt hofft man bei Alba Berlin auf den Heimvorteil (Rödl: "Wir spielen zu Hause einfach besser"), und man denkt zurück an den denkwürdigen Abend, als man im dritten Spiel des Achtelfinales gegen Saloniki mit 104:71 triumphierte."Gegen Paok haben wir uns in einen Rausch gespielt", sagte Baldi, "ich hoffe, am Donnerstag klappt das mit Hilfe unserer Fans wieder".Die "Multi-Kulti"-Mannschaft (drei Griechen, zwei US-Amerikaner, zwei Dänen, ein Jugoslawe, ein Italiener und ein Spanier) von AEK ist jedoch mit Sicherheit stärker als Paok. "Die erste Halbzeit ist vorbei, jetzt müssen wir die zweite gewinnen", meinte Pesic.Um dann in der "Verlängerung" in Athen vielleicht doch ...Kommen Wunder wirklich nur im Schlager vor?

SEBASTIAN ARLT

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