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Das hat ihn nicht vom Hocker gerissen: Alba-Trainer Sasa Obradovic sah in Oranienburg einen ungefährdeten Testspielsieg gegen Koszalin.

© dpa

Alba - Koszalin 103:45: Wenn Obradovic sitzen bleibt

Alba Berlin wird beim 103:45 gegen den polnischen Erstligisten AZS Koszalin vor rund 1000 Zuschauern in Oranienburg nicht geprüft. "Das Spiel hat uns kaum weitergebracht", sagt Trainer Sasa Obradovic.

Oranienburg - Die Fans, die sich erste tiefere Erkenntnisse über ihr neues Team erhofft hatten, wurden bitter enttäuscht. Dass das erste öffentliche Testspiel der neu formierten Alba-Mannschaft am Samstagabend kaum ein Urteil über deren Spielstärke zuließ, lag aber weniger an den Berliner Basketballern. Der Gegner AZS Koszalin, letztjähriger Dritter der polnischen Meisterschaft, präsentierte sich nach gerade einmal fünf Tagen Mannschaftstraining noch so konfus, unfit und insgesamt überfordert, dass Alba vor rund 1000 Zuschauern in Oranienburg zu einem 103:45 (59:17)-Sieg spazierte. Es war der fünfte Erfolg der Berliner im fünften Vorbereitungsspiel für die Anfang Oktober beginnende Saison. „Koszalin war noch nicht in der Verfassung, um ein ernsthafter Gegner für uns zu sein, das Spiel hat uns kaum weitergebracht“, sagte Trainer Sasa Obradovic. „Aber für unsere Fans war es schön, ein paar Fotos mit den neuen Spielern machen zu können.“

Es dauerte fast sieben Minuten, bis die Gäste aus Polen die ersten Punkte erzielten, zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 22:0 für Alba. Entsprechend gestaltete sich der Rest des Nachmittags: Die deutlich fitteren und besser eingespielten Berliner dominierten das Spiel, ohne übermäßig zu glänzen. Allerdings gibt es auch dankbarere Aufgaben, als gegen einen hoffnungslos unterlegenen Gegner voll konzentriert zu bleiben. Das Publikum fühlte sich trotz des einseitigen Spielverlaufs gut unterhalten. Albas Topzugänge David Logan (16 Punkte) und Leon Radosevic (12) wirkten teilweise regelrecht unterfordert, der sonst zu Gefühlsausbrüchen neigende Obradovic hielt es kaum einmal für nötig, auch nur von seinem Sitzplatz am Spielfeldrand aufzustehen. Bester Werfer für Alba war Jan Jagla mit 17 Punkten.

Die wahre Stärke des neuen Alba-Teams wird sich ohnehin erst zeigen, wenn der komplette Kader beisammen ist. Gestern traten die Berliner ohne die bei ihren Nationalteams weilenden Alex King, Levon Kendall und Vojdan Stojanovski sowie den magenkranken Reggie Reading an, heute wird Spielmacher Cliff Hammonds zu seiner hochschwangeren Frau in die USA reisen. Ein paar Rückschlüsse konnte man schließlich aber doch noch ziehen: Trainer Obradovic will wie erwartet aggressiv und schnell spielen lassen – und hat dafür durchaus das passende Personal verpflichtet. Wie gut Albas neues Team aber tatsächlich funktioniert, wird man erst sehen, wenn die Berliner auf einen deutlich stärkeren Gegner als den AZS Koszalin treffen. Lars Spannagel

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