zum Hauptinhalt

Sport: Alba wirft nichts um

Von Benedikt Voigt Frankfurt. Wie sich die Bilder doch gleichen.

Von Benedikt Voigt

Frankfurt. Wie sich die Bilder doch gleichen. Vor dem ersten Sprungball scherzte Teoman Öztürk mit Aufbauspieler Mithat Demirel, indem er ihn zum Korb hochhob, der auf 3,05 Meter Höhe hängt. Auch der Kleinste der Mannschaft sollte einmal den Ball von oben reinlegen dürfen. Nach dem ersten Play-off-Halbfinalspiel der Basketball-Bundesliga grinsten sich die beiden Spieler von Alba Berlin erneut an. Ihre Mannschaft hatte in der Frankfurter Ballsporthalle bei den Opel Skyliners sogar eine Schwächephase im dritten Viertel überwunden und vor 4250 Zuschauern 85:76 gewonnen. „Ich war heute ganz zufrieden mit uns“, sagte Mannschaftskapitän Henrik Rödl schmunzelnd. Alba führt nun 1:0 der Serie, die nach dem Modus „Best of five“ gespielt wird.

Schon am kommenden Mittwoch bekommen die Skyliners in der Max-Schmeling-Halle (20 Uhr) eine Gelegenheit zur Revanche. Frankfurts Trainer Herbert sagte: „Das war nur ein Spiel, wir werden am Mittwoch zurückkommen." Berlin und Frankfurt kennen sich gut, in dieser Saison spielten sie bereits dreimal gegeneinander. Zweimal hatten die Berliner gewonnen, einmal Frankfurt. Zuletzt siegte Alba im Pokalfinale 100:88. Sind die Berliner die bessere Mannschaft, wenn es darauf ankommt? „Heute war Derrick Phelps der Unterschied“, ärgerte sich Frankfurts Coach Herbert, „aber wir haben noch zwei Spiele." Albas Aufbauspieler war mit 24 Punkten bester Werfer bei Alba, doch auch Wendell Alexis (19 Punkte) und Dejan Koturovic (20) überzeugten beim amtierenden Deutschen Meister.

Gestern setzte sich das routiniertere Team durch. Geschickt stoppten die Berliner die schnellen Angriffe der Frankfurter. Nur zu Beginn, als Frankfurts Aufbauspieler Pascal Roller einen Dreipunktewurf zum 2:5 traf, konnte der Tabellenerste der Hauptrunde einen seiner gefürchteten schnellen Abschlüsse umsetzen. Doch schon nach dem ersten Viertel führten die Gäste 25:18. Dann benötigte Alba einige Minuten, um sich auf die Zonenverteidigung der Frankfurter einzustellen. Nach einer 0:6-Serie aber beendete Alexis die punktelosen Angriffe der Gäste. Bis zur Pause (43:38) behaupteten die Berliner mit ihrer guten Verteidigung stets einen Vorsprung von fünf Punkten. Phelps hatte zwischen den Minuten 15 und 20 elf Punkte erzielt und bis zur Halbzeit wie sein US-amerikanischer Landsmann Wendell Alexis keinen einzigen Wurf danebengesetzt. „Derrick hat die Mannschaft gut geführt“, lobte Trainer Mutapcic.

Probleme bekam Alba jedoch, als Trainer Emir Mutapcic Wendell Alexis in der 26. Minute mit vier Fouls auf die Bank setzen musste. Dort saß auch schon Derrick Phelps, der sich am Arm verletzt hatte. Plötzlich witterte Frankfurt seine Chance, allen voran Marcus Goree (23 Punkte), der, seines lästigen Gegenspielers entledigt, in der 27. Minute ausglich (55:55.).

Alba stellte auf Zonenverteidigung um, trotzdem geriet das Team durch drei Ballverluste in Folge bis zum Beginn des vierten Viertels mit 58:63 in Rückstand. „Mit dem dritten Viertel bin ich nicht zufrieden“, sagte Mutapcic, „es gibt keinen Grund, dass wir so passiv spielen." Im entscheidenden Abschnitt aber setzte der Trainer wieder auf seine Startformation. Also auch auf Phelps und Alexis. Und siehe da, plötzlich hatten die Berliner wieder die besseren Nerven. Frankfurt schloss überhastet ab, die Gäste warfen überlegter. Bis zur 36. Minute hatte sich Alba die Führung zurückerobert (70:64). Zwar kam Frankfurt noch einmal auf zwei Punkte heran, doch durch eine 9:2-Serie ging Alba mit 79:70 in die letzten zweieinhalb Minuten. Ein Vorsprung, den sich der Deutsche Meister nicht mehr nehmen ließ. „Das Spiel zeigt, dass wir wieder mentale Stärke an den Tag legen“, sagte Rödl, „wenn wir von so einem Rückstand ins Spiel zurückkommen, kann uns nichts mehr umwerfen."

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false