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Immer kontrolliert. Bryce Taylor gibt den Ball auch im Liegen nicht her.

© City-Press

Start der Play-offs: Alba mit souveränem Sieg gegen Oldenburg

Gegen die Baskets Oldenburg spielten die Berliner vor 9.732 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof über weite Strecken furios und gewinnen das erste Spiel der Viertelfinalserie problemlos mit 95:68 (51:30).

Berlin - Aus schlichter, gelber Pappe waren die Brillengestelle, die Alba Berlin zum Auftakt der Play-offs an seine Zuschauer verteilt hatte. So manchem Fan der Berliner Basketballer wird es am Samstagabend aber so vorgekommen sein, als habe jemand unsichtbare, aber irgendwie rosarote Gläser in die Brillen eingesetzt. Gegen die Baskets Oldenburg spielten die Berliner vor 9732 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof über weite Strecken furios und gewannen das erste Spiel der Serie „Best of five“ souverän mit 95:68 (51:30). „Wir waren über die vollen 40 Minuten kämpferisch sehr gut, so kommt dieses Ergebnis zustande“, sagte Aufbauspieler Heiko Schaffartzik.

Den Berlinern war von Beginn an anzumerken, dass sie sich für die entscheidende Phase der Saison viel vorgenommen hatten. Besonders Derrick Allen, der Alba im vergangenen Jahr mit Frankfurt fast im Alleingang aus den Play-offs geworfen hatte, wirkte mindestens genauso entschlossen wie damals im Trikot der Skyliners, am Ende war er mit 21 Punkten bester Berliner Werfer.

Mit schnellem Spiel und klugen Entscheidungen im Angriff zogen die Gastgeber schnell auf 15:6 davon. Für den nach einem Zusammenprall leicht humpelnden Julius Jenkins schickte Katzurin Immanuel McElroy aufs Feld, der zuletzt fünf Spiele wegen Rückenproblemen ausgesetzt hatte. Doch auch durch Einwechslungen kam überhaupt kein Bruch ins Spiel der Berliner, die immer wieder den besser stehenden Mitspieler fanden und Oldenburg förmlich überrannten. „Wir haben als Mannschaft zusammen verteidigt und im Angriff den Ball gut bewegt“, fasste Yassin Idbihi das Geschehen zusammen. Beim Stand von 21:11 war Albas Vorsprung erstmals auf zehn Punkt gewachsen, das erste Viertel endete mit einer 25:17-Führung.

Alba hielt das Tempo hoch, Oldenburg schien besonders in der Verteidigung völlig überfordert. Bis zur Halbzeitpause trafen alle neun eingesetzten Berliner – am Ende hatten alle elf Alba-Profis gepunktet. Hinzu kam, dass die Schiedsrichter sich mit Foulpfiffen zurückhielten und damit das schnelle Hin- und Her begünstigten, dass Albas Trainer Muli Katzurin von seinem Team sehen will.

Als sich Alba auf 45:24 abgesetzt hatte, forderte der kleine Oldenburger Fanblock lautstark mehr Kampf von seinem Team. Die Heimfans hingegen grinsten beim Halbzeitstand von 51:30 begeistert unter ihren gelben Kassengestellen hervor. Kurz nach der Pause hatten die Oldenburger ihr bis dahin offensichtliches Phlegma abgeschüttelt und kamen ein wenig heran, während Alba nicht mehr ganz so stringent spielte wie zuvor. Katzurin reagierte mit der Einwechslung von Schaffartzik, unter dessen Führung die Berliner ihre Konzentration zurückfanden. Am Ende hatte der von Katzurin in der Vergangenheit oft nur sporadisch eingesetzte deutsche Nationalspieler vor allen mit vielen guten Pässen großen Anteil daran, dass Alba jederzeit die Kontrolle behielt und Oldenburg nie so etwas wie Hoffnung schöpfen konnte.

Im Schlussviertel versäumten es die Berliner durch einige Schludrigkeiten, die Höhe des Sieges in wirklich demoralisierende Dimensionen zu befördern. Aber auch so wirkten die Oldenburger Spieler am Ende dieses sehr einseitigen Abends bedient genug. Das zweite Spiel der Viertelfinalserie findet am kommenden Mittwoch in Oldenburg statt. „Da wird es viel, viel schwerer“, sagte Idbihi. „Oldenburg hat viele Fans – die werden sauer sein.“

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