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Glanzzeit. Ein Flutlichtspiel im ausverkauften alten Aachener Tivoli, Saison 2005/2006.

© Imago

Alemannia Aachen: Was vom Tivoli übrig blieb

Vorstadtruine statt Fußballromantik – bei Alemannia Aachen ist zehn Jahre nach dem Aufstieg in die Bundesliga nichts mehr, wie es war. Unser Blendle-Tipp.

Alexander Klitzpera steht ganz oben, zu seinen Füßen das Neubaugebiet. „Lage ist gut“, sagt er. Im Südwesten erhebt sich der bewaldete Lousberg auf 264 Meter über den Meeresspiegel, und die Aachener Innenstadt ist auch nur ein paar Minuten entfernt. Man könnte Klitzpera jetzt fast für einen Immobilienmakler halten, der die letzten freien Grundstücke noch an den Mann bringen will. Begehrte Hanglage, allerdings schwer zu bebauen. Erst recht dieser Hang, der Würselener Wall. Oder das, was nach dem Abriss des Tivolis von ihm geblieben ist: die alten Aufschüttungen der Stehplatztribüne aus Kriegsschutt, Sand und Geröll, spärlich bepflanzt.

An eine Garagenwand hat jemand „Bonzen“ gesprüht.

Der Würselener Wall ist der letzte Rest vom Tivoli. Links um die Ecke ging es früher weiter zur Haupttribüne. Ungefähr da, wo eine Wurstbude stand, endet der einstige Umlauf an der Abbruchkante. Auf dem ehemaligen Vip-Parkplatz ist ein Supermarkt hochgezogen worden, an der Hauptstraße wird ein Hotel gebaut, daneben steht ein vollverglastes Bürogebäude. Das eigentliche Stadiongelände in zweiter Reihe hat sich in eine westdeutsche Vorstadtidylle verwandelt: Ein- und Mehrfamilienhäuser, weiß verputzte Wände, vor den Türen Kinderfahrräder und Tretroller, in den Gärten Rutschen und Buddelzeug. Eine der neuen Straßen heißt „An der Haupttribüne“. Handwerker sind noch hier und da zugange, Baustaub liegt in der Luft. An eine Garagenwand hat jemand „Bonzen“ gesprüht.

Es ist noch nicht lange her, da war das hier einer der aufregendsten Orte des deutschen Fußballs ...

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