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Altes Trikot. Alexander Esswein wird künftig für Hertha BSC spielen.

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Update

Neuzugang zum Bundesliga-Start: Jetzt ist es fix: Alexander Esswein wechselt zu Hertha BSC

Jetzt ist es auch offziell bestätigt: Alexander Esswein erhält bei Hertha BSC einen Vierjahresvertrag. Er könnte schon am Sonntag gegen Freiburg spielen.

Alexander Esswein hat sich schon in jungen Jahren durch eine gewisse Furchtlosigkeit ausgezeichnet. Er war 19, nicht mehr als ein Perspektivspieler beim VfL Wolfsburg, der gerade vier Kurzeinsätze in der Bundesliga hinter sich hatte, als er sich an einer der mutmaßlich größten Autoritäten im deutschen Fußballs abgearbeitet hat. Bei der Meisterfeier der Wolfsburger im Mai 2009 war es Esswein, der seinem Trainer Felix Magath die handelsübliche Bierdusche verpasste. Im Grunde hat der Offensivspieler damals schon die Qualität gezeigt, derentwegen sich Hertha BSC den ganzen Sommer über um seine Verpflichtung bemüht hat: Er war einfach schneller als die anderen.

Schnelligkeit – genau das haben die Berliner gesucht für die neue Bundesliga-Saison, die am Sonntag mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger SC Freiburg beginnt. Bis zum Vollzug des Transfers aber war bei allen Beteiligten viel Geduld gefragt. Seit mehreren Wochen sollen sich Hertha und der Spieler bereits einig sein. Am Donnerstag war Esswein zur Erledigung der letzten Formalitäten in der Stadt, am Freitagvormittag hat Hertha BSC den Transfer offziell bestätigt.

Der FC Augsburg, Essweins bisheriger Klub, hatte sich lange geziert. Dem Vernehmen nach kostet Hertha die Verpflichtung des Angreifers 2,5 Millionen Euro plus erfolgsabhängiger Nachzahlungen. Die Augsburger sollen zunächst vier Millionen Euro gefordert haben. Dass sie dem Transfer nun zu deutlich günstigeren Konditionen zugestimmt haben, dürfte auch daran gelegen haben, dass sie mit dem Hoffenheimer Jonathan Schmid einen möglichen Ersatz für Esswein identifiziert haben.

Hertha ist für Esswein bereits die sechste Station

Hertha BSC ist nach dem 1. FC Kaiserslautern, dem VfL Wolfsburg, Dynamo Dresden, dem 1. FC Nürnberg und eben dem FC Augsburg bereits die sechste Station für den 26 Jahre alten Esswein. In 127 Bundesligaspielen hat er zehn Tore erzielt. Das ist nicht unbedingt eine Monsterquote, war für Herthas Trainer Pal Dardai aber möglicherweise ein zusätzlicher Anreiz. „Er hat noch einiges, was ich aus ihm rauskitzeln will“, sagte der Ungar am Donnerstag nach dem Training.

Unstrittig ist, dass der frühere U-21- Nationalspieler, der bei Hertha das Trikot mit der Nummer 7 bekommen wird, über eine außergewöhnliche Schnelligkeit verfügt. Seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 34,6 Stundenkilometer. Damit ist er geringfügig schneller als Mitchell Weiser (34,5) und Genki Haraguchi (34,4).

Dazu bringt der gebürtige Wormser eine gute Mentalität auf den Platz. Esswein versteckt sich nicht. Er schmeißt sich furchtlos in Zweikämpfe, sein Spiel verfügt über eine gesunde Aggressivität. „Er ist ein Typ, der arbeitet“, sagt Trainer Pal Dardai, der sich mit Essweins Verpflichtung mehr Konkurrenz in seinem Kader erhofft und damit auch mehr Möglichkeiten, im Laufe eines Spiels noch einmal zu reagieren. Esswein wird am Freitag erstmals mit seiner neuen Mannschaft trainieren, es ist durchaus möglich, dass er bereits am Sonntag gegen Freiburg in Herthas Kader steht. „Er ist fit, hat gute Ergebnisse bei der Leistungsdiagnostik und kann der Mannschaft sofort helfen", sagte Dardai am Freitag.

Zerschlagen haben sich hingegen Herthas Hoffnungen auf eine Verpflichtung von Serge Gnabry, der am Wochenende mit der deutschen Olympiamannschaft in Rio die Silbermedaille gewonnen hat. Das liegt nicht daran, dass sich die Berliner Esswein und Gnabry zusammen nicht hätten leisten können, dass es keine Frage „Entweder oder“ war. Gnabry wird wohl beim FC Arsenal bleiben und versuchen, sich dort durchzusetzen. „Einer ist jung, einer ist erfahren“, sagte Dardai. „Beide waren geplant.“ Dieser Plan ist hinfällig, aber eine knappe Woche bleibt Manager Michael Preetz noch, um die Leerstellen in Herthas Kader zu füllen – zumal Ondrej Duda, einer von nun drei Neuen bisher, wegen seiner Knieverletzung noch mehrere Wochen pausieren muss.

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