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Sport: Allein an der Spitze

Mayer-Vorfelder geht, Zwanziger bleibt

Frankfurt am Main – Theo Zwanziger ist ein Mannschaftssportler. Schon seit seiner Jugend ist er mit dem Fußball verbunden. Und auch als Funktionär will er nicht mit dem Holzhammer regieren, sondern lieber moderieren, begleiten und am Ende entscheiden. Das aber als Mannschaftskapitän und ohne zweiten Chef an seiner Seite. Deshalb ist Zwanziger froh, dass die Zeiten der Doppelspitze mit Gerhard Mayer-Vorfelder ab heute vorbei sein werden und er als alleiniger Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zum mächtigsten Mann im deutschen Fußball aufsteigt. Zwei Jahre lang musste er sich mit dem Titel des „Geschäftsführenden DFB-Präsidenten“ begnügen. Zwanziger kümmerte sich um Strukturreformen und klärte Wettskandale auf, Mayer-Vorfelder war für die Nationalelf zuständig. Dessen Dienstzeit endet heute, und Zwanziger wird auf dem außerordentlichen DFB-Bundestag in Frankfurt am Main zum Präsidenten gewählt. Er ist als einziger Kandidat von 21 Landes- und fünf Regionalverbänden sowie dem Ligaverband vorgeschlagen worden.

Zwanziger freut sich auf das Solo: „Es ist für mich eine besondere Freude, wenn man zeigen kann, dass man auch das große Ganze beherrscht.“ Es sei für ihn nichts Normales, DFB-Präsident zu werden. „Es ist die Krönung meiner Laufbahn“, sagt Zwanziger, der als Jurist verschiedene Ämter hatte. Er war Verwaltungsrichter und Regierungspräsident in Koblenz sowie Landtagsabgeordneter in Rheinland-Pfalz. Seit 1992 ist Zwanziger beim DFB aktiv. Auch wenn seine Wahl im Mittelpunkt des DFB-Bundestages steht, will er keinen Rummel um seine Person. „Ich will die inhaltlichen Debatten verfolgen und begleiten“, sagt er.

Damit dürfte er auch genug zu tun haben. Über 23 Anträge werden die 258 Delegierten beraten. Der wichtigste Antrag behandelt die Einführung einer neuen dritten Spielklasse ab der Spielzeit 2008/2009. Ob darüber überhaupt abgestimmt wird, ist fraglich. Einige Landesverbände haben Widerstand angekündigt und wollen eine Vertagung. Auch Zwanziger ist für eine Verschiebung der Entscheidung. Hintergrund ist ein Streit zwischen Amateur- und Bundesligaklubs über die Starterlaubnis für zweite Mannschaften der Bundesligisten in der neuen Dritten Liga sowie die Rolle der Oberligen. Ein Kompromissvorschlag sieht den Start von maximal vier Reserveteams vor.

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