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Sport: Alles gewonnen

Bayern siegt durch zwei späte Tore 2:1 in Bielefeld

Eine Minute nach dem Schock an seinem Arbeitsplatz hatte Mathias Hain immerhin noch ein recht lustiges Erlebnis. Gerade hatte der Torwart der Bielefelder Arminia in der allerletzten Aktion der Partie das 1:2 gegen den FC Bayern München hinnehmen müssen, nun traf der erschütterte Mann an der Mittellinie auf seinen Kollegen Oliver Kahn. Da standen sie also die beiden Torhüter – und mussten beide lachen. Hain, „weil ich mir dachte: Unglaublich, diese Bayern. Und Oliver, weil er sich das Gleiche gedacht hat.“

So sind sie eben, die Bayern. Gewinnen wie selbstverständlich ein Spiel, über das selbst Trainer Felix Magath sagte: „Heute wäre ich auch mit einem 1:1 zufrieden gewesen.“ Denn mehr als ein dünnes Unentschieden ließ der unzureichende Auftritt des Tabellenführers, der auf den verletzten Spielmacher Michael Ballack verzichten musste, nicht erhoffen. Zumal, nachdem Isaac Boakye die überzeugenden Gastgeber nach einer Stunde in Führung gebracht hatte. 15 Minuten später schien Bayerns Verteidiger Willy Sagnol entschlossen, die Entscheidung herbeizuführen. Sein vorbildlicher Kopfball auf das eigene Tor huschte allerdings knapp am Pfosten vorbei ins Toraus, von den anschließenden Erklärungsversuchen Sagnols wollte Oliver Kahn nichts wissen: Er würdigte den Franzosen keines Blickes.

Dafür stürzte sich Kahn nach Claudio Pizarros Siegtreffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit mitten hinein in die Jubeltraube. Eine Viertelstunde zuvor hatte Felix Magath seine dritte und glücklichste Auswechslung an diesem Nachmittag vorgenommen: Für Mehmet Scholl brachte er Paolo Guerrero ins Spiel – und der dankte es ihm: Zunächst bereitete er in der 82. Minute Pizarros Ausgleich vor. Und zehn Minute später roch er regelrecht den Aussetzer des Bielefelder Verteidigers Heiko Westermann. Westermann versprang an der Strafraumgrenze der Ball, den sich prompt der lauernde Guerrero schnappte, und sein Landsmann Pizarro konnte zum 2:1 vollenden.

„Guerrero hat den Umschwung gebracht“, sagte Magath, der in der zweiten Halbzeit auch Philipp Lahm sechs Monate nach dessen Kreuzbandriss für ein halbstündiges Comeback aufs Feld schickte. „Dieses Spiel sollte uns auch Warnung sein, dass wir beim nächsten Mal früher mit dem Fußballspielen beginnen.“ Allerdings reichen den Bayern manchmal eben auch zehn Minuten. „Wenn die acht Minuten vor Schluss das 1:1 machen, dann bleibt einer Mannschaft wie dem FC Bayern noch sehr viel Zeit“, sagte Bielefelds Torhüter Hain. Zeit für den Siegtreffer.

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