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Sport: Alles Otto, oder was?

In der Trainerfrage kommt der DFB nicht weiter

München/Berlin Der Bundesinnenminister hielt kurz inne. Nein, zur Bundestrainerfrage wolle er nichts sagen. Dann sprach Otto Schily am Mittwoch bei der Vorstellung des Sicherheitskonzeptes für die WM 2006 doch noch einen Satz: „Sie wissen ja, dass der Name Otto für Qualität bürgt.“ Der Name Otto, Otto Rehhagel, geisterte auch gestern wieder an allen Orten umher, an denen sich der deutsche Fußball und seine Vertreter trafen.

Zum Beispiel in München, wo die Weltmeister von 1974 von Bürgermeister Ude geehrt wurden, 30 Jahre nach dem 2:1-Sieg über die Niederlande. Beckenbauer und Co. bekamen von Alt-Bundespräsident Scheel noch einmal den Pokal überreicht, machten Witze, tauschten Anekdoten aus. Und doch ging es irgendwie immer auch um die aktuelle Trainersuche des DFB. Beckenbauer orakelte vieldeutig, dass man schon „mit Trainern verhandelt“ habe, dass es aber fraglich sei, „ob wir einen Schnellschuss finden“. Außerdem möchte man die Sache „möglichst geheimnisvoll behandeln“.

Wenig geheimnisvoll ist indes die Tatsache, dass der DFB weiterhin Otto Rehhagel als Favoriten sieht, beispielsweise in Zusammenarbeit mit einem „Teamdirektor“ namens Rudi Völler. Rehhagel landete gestern nach den Feiern in Athen wieder in Deutschland. Die Griechen aber stellten am Mittwoch unmissverständlich klar, dass er seinen Vertrag zu erfüllen habe. Griechenlands Fußball-Verbandspräsident Vassilis Gagatsis sagte: „Es ist kein Thema, dass Otto Rehhagel uns verlässt.“ Gagatsis klärte zwar auch darüber auf, dass die Gerüchte, Rehhagel habe bis 2008 verlängert, nicht stimmen würden. Dafür habe Rehhagel aber zugesichert, bis 2006 zu bleiben.

Vielleicht sind Beckenbauer und Co. auch froh über die Rehhagel-Diskussion, im besten Fall lenkt sie vom eigentlichen Kandidaten ab. Der könnte auch aus dem Ausland kommen, was immerhin 64 Prozent der deutschen Fans laut Forsa-Umfrage begrüßen würden. sos/ale

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