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Sport: Alles spanisch

Von Martin Scholz Berlin. Seit ein paar Wochen kommen den Hockeyspielerinnen von TuS Lichterfelde die Anweisungen ihres Trainers spanisch vor.

Von Martin Scholz

Berlin. Seit ein paar Wochen kommen den Hockeyspielerinnen von TuS Lichterfelde die Anweisungen ihres Trainers spanisch vor. Und auch Sonja Lehmann, die einzige Nationalspielerin im Team, ist oft nicht mehr zu verstehen. Beide können sich nämlich mit zwei neuen Mitspielerinnen auf Spanisch unterhalten, während sich der Rest der Mannschaft mit Englisch oder ein paar Brocken Italienisch behilft, um sich mit Gimena Varela und Ana Quiroga zu verständigen.

Die beiden Argentinierinnen geben beim heutigen Bundesliga-Auftaktspiel bei Zehlendorf 88 (10.30 Uhr, Sven-Hedin-Straße) ihr Debüt im TuSLi-Dress. Was im Fußball ein millionenschwerer Transfer wäre oder auch beim Hockey-Bundesligisten Rot-Weiß Köln dank der internationalen Kontakte von Trainer Wolfgang Kluth schon in der Verpflichtung ausländischer Nationalspielerinnen gipfelte, kam bei Lichterfelde weniger geplant zustande. Es war „eher ein Luftballon“, als Abteilungsleiter Hans-Peter Metter einen Bekannten mit Kontakten nach Argentinien um Vermittlung bat. Via Internet meldeten sich die beiden Spielerinnen, und TuSLi entschied sich für das Experiment, „ohne zu wissen, wie gut die beiden sind“ (Metter).

Überfliegerinnen, das hat Trainer Kai Claussen schnell festgestellt, sind die Südamerikanerinnen nicht, „aber in die erste Elf können es beide schaffen“. Schon das bedeutet für TuSLi eine Verstärkung, hapert es doch insbesondere an der Breite des Kaders. Es wird daher auch „ziemlich schwer“, so Claussen, den Klassenerhalt zu schaffen.

Schon im letzten Jahr rettete sich TuSLi am letzten Spieltag nur, weil ein unerwartetes Remis in Rüsselsheim gelang und die Zehlendorfer Wespen ebenso überraschend verloren. Der letztlich erreichte sechste Platz ist in dieser Saison aber nicht ausreichend. Nur die ersten fünf Teams qualifizieren sich für die neue eingleisige Bundesliga. Mit „ein bisschen Glück und guter Tagesform“ hofft der Trainer, dass es klappt. Dabei wollen die beiden Studentinnen aus Argentinien behilflich sein. Ana Quiroga hatte schon länger damit geliebäugelt, einmal in der starken holländischen oder deutschen Liga zu spielen. Die 24-Jährige aus Buenos Aires und ihre ein Jahr jüngere Landsfrau, die sie erst durch die gemeinsamen Reiseambitionen kennen lernte, trainieren auch mit großer Begeisterung die zweite Frauen-Mannschaft von Lichterfelde. Außerdem belegen beide Kurse, um Deutsch zu lernen. Für Verabschiedungen hat Ana sogar schon einen Umlaut in ihr Repertoire aufgenommen: „Tschüss!“

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