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Sport: Alles super

Die Bayern reden ihren Sieg gegen Osnabrück schön

Osnabrück Wer einen guten Blick auf ein Fußballspiel haben möchte, muss auf der Tribüne möglichst weit oben sitzen. Dort kann der Zuschauer Spielzüge und taktische Ausrichtung der Mannschaften am besten verfolgen. Uli Hoeneß saß am Dienstagabend im Osnabrücker Stadion an der Bremer Brücke auf der Trainerbank, in Augenhöhe mit den Spielern. Offenbar ein schlechter Platz, befand Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz: „Anders kann ich mir die Spielwertung nicht erklären.“

Einen „weiteren Schub nach vorne“ für den FC Bayern hatte der Münchner Manager beim glücklichen 3:2-Sieg gegen den VfL Osnabrück gesehen. Er behauptete: „Ich war mit der Mannschaft sehr zufrieden, da gibt es überhaupt nichts zu kritisieren.“ Wie schon am vergangenen Samstag in Dortmund hatte Stürmer Roy Makaay die Bayern mit einem Tor in der Nachspielzeit vor einer Blamage bewahrt. Auch Bayern-Trainer Felix Magath schloss sich der Münchner Schönfärberei an. „Ich konnte wenig Negatives entdecken“, sagte Magath. Ja, sogar einen „wunderbaren Abend für alle Fußballfreunde“ wollte der Trainer gesehen haben. Tatsächlich aber offenbarte sein Team gegen den Zehnten der drittklassigen Regionalliga Nord große spielerische Defizite und Probleme in der Abstimmung. Nach dem schwachen Start in die Bundesliga und dem folgenden Medienwirbel waren die Bayern sichtlich bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben. So betonte Hoeneß mit Hinweis auf das oft kritisierte harte Training von Magath: „Wir haben das Spiel in Dortmund zum Schluss entschieden und hier jetzt auch. Das zeigt, dass wir körperlich gut drauf sind.“ Fragen nach Mängeln im Spielaufbau und im Zusammenspiel ließ der Manager nicht gelten: „Unsere Mannschaft hat nicht schwach gespielt, das kann man nicht sagen.“

Hoeneß versprach, dass es weiter aufwärts gehe. Er verwies auf den Ausfall von Michael Ballack und die späte Einwechselung des angeschlagenen Sebastian Deisler: „Wir haben ohne unser halbes Mittelfeld gespielt, dafür war es sehr ordentlich.“ Schließlich fand Magath noch ein paar freundliche Worte für die unterlegenen Gastgeber, die „auch spielerisch sehr stark waren und an ihre Leistungsgrenzen gegangen sind“. Sein Kollege Wollitz ärgerte sich dagegen, dass er sich für solche Komplimente „nichts kaufen“ könne. Zu groß war die Enttäuschung über das so knapp verlorene Spiel. Dass der Deutsche Rekordmeister bei einem Drittligisten nach 1:2-Rückstand nur knapp um ein Desaster herumgekommen war, daran erinnerte bei den Bayern Mittelfeldspieler Andreas Görlitz: „Wenn Osnabrück das durchaus mögliche 3:1 geschossen hätte, hätten wir nicht zurückgefunden.“ Tsp

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