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Sport: Alpay wird ausgepfiffen, Hamit Altintop nicht

Als die Mannschaftsaufstellung angesagt wurde, empfingen ihn Pfiffe . Auch einige Fans des 1.

Als die Mannschaftsaufstellung angesagt wurde, empfingen ihn Pfiffe . Auch einige Fans des 1. FC Köln hatten, als am Samstag das Spiel gegen Schalke 04 (2:2) bevorstand, den üblen Tritt ihres Abwehrspielers Alpay Özcalan vom Mittwoch nicht vergessen. Beim WM-Qualifikationsspiel in Istanbul hatte der 32-Jährige den Schweizer Marco Streller (VfB Stuttgart) von hinten in den Oberschenkel getreten, danach soll er gar noch auf dem am Boden liegenden Benjamin Huggel eingetreten haben. Doch nach dem Anpfiff am Samstag war Alpay nur einer unter 22 Spielern ; in Ballbesitz wurde er nicht härter angegriffen als sonst.

Der 1. FC Köln hatte in Erwägung gezogen, den Türken nicht einzusetzen. Da ihm aber in Deutschland offenbar keine Konsequenzen drohen, setzte Trainer Uwe Rapolder ihn ein und stellte ihn zunächst ins ungewohnte Mittelfeld. Als Manndecker beschattete er Schalkes Brasilianer Lincoln. In der zweiten Halbzeit rochierte Alpay wieder auf seine gewohnte Position, die Innenverteidigung. Auch dort spielte der robuste Türke unspektakulär und unauffällig , am Ausgleich durch Sand war er schuldlos.

In der 58. Minute jedoch erinnerte er an den vergangenen Mittwoch. Da raste er nach einem Foul an Streit mit weit aufgerissenen Augen in den sich bildenden Spielerpulk und wollte einem Schalker ans Trikot . „Er kam schon wieder mit diesem Gesichtsausdruck angerannt“, ärgerte sich Rapolder, „dabei weiß er doch, dass er sich nichts mehr erlauben darf.“ Kapitän Schlicke aber konnte Alpay zurückdrängen, bevor die Situation eskalierte.

Nach Abpfiff schritt der Türke mit einem Lächeln zum Schalker Hamit Altintop und umarmte seinen Kollegen aus der Nationalmannschaft. Altintop war vom Publikum gar nicht mit Pfiffen bedacht worden; schließlich gehörte er bei den Ausschreitungen in Istanbul zu den Spielern, die beschwichtigen wollten. Nach der Umarmung mit Altintop hastete Alpay an den wartenden Reportern wortlos vorüber – das Verbot des türkischen Fußballverbandes an die Spieler, sich über die Vorfälle zu äußern, gilt offenbar noch. egg

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