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Sport: Als Köstner vom Platz geschickt wurde, ging Lorant gleich mit

Einmütigkeit und Solidarität kennzeichneten das "kleine" Lokalderby zwischen 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Arm in Arm verließen "Löwen"-Trainer Werner Lorant und sein Hachinger Kollege Lorenz Köstner den Innenraum des Olympiastadions.

Einmütigkeit und Solidarität kennzeichneten das "kleine" Lokalderby zwischen 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Arm in Arm verließen "Löwen"-Trainer Werner Lorant und sein Hachinger Kollege Lorenz Köstner den Innenraum des Olympiastadions. Zwei Minuten vor Ende der Partie, die die Sechziger mit 2:1 (1:0) für sich entschieden, hatte Schiedsrichter Lutz Wagner aus Hofheim durch Unterhachings Kapitän Matthias Zimmermann dem Trainer Köstner ausrichten lassen, dass dieser den Innenraum zu verlassen habe. Doch der ging nicht alleine, sondern der vor einer Woche in Leverkusen des Innenraumes verwiesene Lorant marschierte gleich mit.

"Ich weiß nicht, warum ich die Bank verlassen musste. Ich habe keine Beleidigung ausgesprochen", erklärte der als besonnen geltende Köstner nach der Partie. Warum Lorant mit ihm gegangen sei, beantwortete der "Löwen"-Trainer so: "Köstner hat mich gerufen. Ich dachte er wollte mit mir über das Spiel sprechen. Dann sind wir gegangen." Und dann gingen beide Fußball-Lehrer mit dem Unparteiischen hart ins Gericht. "Der Schiedsrichter hat nur gewartet, mich in die Kabine zu schicken", sagte Köstner.

Werner Lorant ist "vorbelastet". Ihm wurde vom DFB wegen seines "Vergehens" in Leverkusen eine Erklärungsfrist bis heute, 12 Uhr, eingeräumt, so DFB-Pressesprecher Michael Nowak. Erst danach werde über das weitere Vorgehen entschieden. Lorant glaubt, dass an den Trainern ein Exempel statuiert werden soll. "Die Schiedsrichter zeigen sich solidarisch, wenn es gegen die Trainer geht. Wenn Schiedsrichter solidarisch sind, dann können es die Trainer auch sein", meinte Lorant, für den das Derby möglicherweise das letzte Erlebnis auf einer Bundesliga-Trainerbank war. Denn der "Löwen"-Coach bekräftigte noch einmal, dass er im Falle einer Sperre sofort zurücktreten werde. "Wenn man mich ändern will, bin ich verkehrt im deutschen Fußball. Ich lasse mich nicht sperren", so der 50-Jährige, und schob nach: "Die Schiedsrichter sollen sich auf dem Spielfeld profilieren." Auch Köstner grantelte in diese Richtung. "Wenn wir Trainer nur mit dem Hintern auf der Bank hocken sollen, dann sind wir fehl am Platz", sagte er.

Wolfhard Hillerkus

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