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Kopfüber zu Silber. Oksana Chusovitina gewann in Tokio mit 36 Jahren ihre elfte WM-Medaille. Foto: AFP

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Sport: Alt, gut, erfolgreich

Chusovitina gewinnt bei der Turn-WM Silber

Tokio - Oksana Chusovitina lächelte schon ein bisschen mehr als sonst, als sie den Blick zu ihrer Silbermedaille senkte. „Ich bin ein bisschen müde, aber ganz zufrieden“, sagte die Wahl-Kölnerin gewohnt bescheiden, obwohl sie vor 6000 Zuschauern in der Tokio-Metropolitan-Halle zum wiederholten Male Turngeschichte geschrieben hatte. Im Einzelfinale der Turn-Weltmeisterschaften am Sprung gewann die 36-Jährige als älteste Turnerin der Geschichte eine Medaille. Silber an ihrem Paradegerät ist für Chusovitina die elfte WM-Medaille seit 1991.

Besser turnte bei Chusvotinas dreizehnter WM nur Kayla Maroney. Weil die US-Amerikanerin uneinholbare 15,3 Punkte vorgelegt hatte, verzichtete Chusovitina auch auf einen schwereren Sprung als den, den sie im Vorkampf gezeigt hatte. „Der zweite Platz war heute meiner, egal was ich gezeigt hätte“, sagte Chusovitina. Zwei saubere Sprünge (15,066/14,4) reichten ihr, um die starke Leistung aus der Qualifikation zu bestätigen. Für den Deutschen Turner-Bund (DTB) sammelte sie nach Silber von Philipp Boy im Mehrkampf am Freitag die zweite Medaille bei den Titelkämpfen in Tokio.

Nach drei goldenen und vier bronzenen Medaillen holte Chusovitina in ihrem 23. Wettkampfjahr ihre vierte silberne WM-Medaille. „Sie ist trotzdem etwas Besonderes, wie jede Medaille“, sagte die gebürtige Usbekin. „Und sie ist für mich.“ Die Silbermedaille von Peking hatte die zweimalige Europameisterin ihrem Sohn Alisher geschenkt. „Nächstes Jahr dann wieder“, sagte Chusovitina bereits nach ihrem Erfolg. Von zu hohen Zielsetzungen sah sie rund zehn Monate vor ihren sechsten Olympischen Spielen aber noch ab. „Ich muss gesund bleiben, Schritt für Schritt gehen, das ist die Hauptsache“, sagte Chusovitina lediglich.

Die DTB-Turner haben am Sonntag (9.10 Uhr) noch zwei weitere Medaillenchancen. Im Finale am Reck kommt es zum Duell zwischen Vize-Weltmeister Boy und Fabian Hambüchen. „Ich will eine Medaille“, hatte Philipp Boy nach seinem ersten Erfolg am Freitag bereits angekündigt. dapd

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