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Sport: Am Netz passiert: Das Schicksal der Familie Bye

Im Frauentennis gibt es so manche Familie, die es nicht leicht hat. Zum Beispiel die Grafs, bei denen Vater Peter durch seine Affäre mit dem Nacktmodell Nicole Meißner und seiner Steuerhinterziehung den Familienverbund auseinandergerissen hat.

Im Frauentennis gibt es so manche Familie, die es nicht leicht hat. Zum Beispiel die Grafs, bei denen Vater Peter durch seine Affäre mit dem Nacktmodell Nicole Meißner und seiner Steuerhinterziehung den Familienverbund auseinandergerissen hat. Oder die Dokics, der Vater Damir durch seine alkoholisierten Auftritte in der Öffentlichkeit immer wieder Probleme bereitet. Doch diese Beispiele sind bekannt. Hat aber irgendjemand schon einmal vom tragischen Schicksal der Familie Bye gehört?

Es wird einfach zu selten über diese Geschwister geschrieben. Noch nicht einmal der Vorname der einzelnen Schwester ist den Fachkreisen bekannt. Dabei taucht die Familie nahezu bei jedem Tennisturnier dieser Welt auf. So auch in Berlin. Das Tragische an der Familie Bye ist jedoch nicht die geringe Aufmerksamkeit, die ihr in der Öffentlichkeit zuteil wird. Nein, es ist das sportliche Abschneiden, das jedem Beobachter zu denken gibt: Nie erreicht eine der Geschwister Bye die zweite Runde eines Tennisturniers. Das liegt auch daran, dass die Byes immer die schwierigste Auslosung erwischen. Immer müssen sie in der ersten Runde gegen die besten Spielerinnen der Welt antreten. In Berlin zum Beispiel musste sich eine Bye in der ersten Runde mit Martina Hingis messen, die nächste der Geschwister Bye trat am anderen Ende des Tableaus gegen Venus Williams an. Wer sich die Mühe macht, auf dem Spielplan der German Open die Paarungen der Familie Bye nachzuzählen, der wird feststellen, dass insgesamt acht Töchter in der ersten Runde standen. Keine erreichte die zweite Runde. Es kommt noch schlimmer. Weil die Byes immer verlieren, machen sich die Veranstalter nicht mehr die Mühe, ihre Ergebnisse bekanntzugeben. Ihre Gegnerinnen werden auf dem Tableau automatisch in die nächste Runde gesetzt. Wenn das nicht tragisch ist.

Noch nie hat ein Journalist mit einer Bye gesprochen. Manche deutsche Zeitungen machen sich allerdings die Mühe, und übersetzen den englischen Familiennamen ins Deutsche. Die Familie heißt dann Freilos.

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