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Detlef Schneider hat den Aufstieg in die Berlin-Liga mit Berolina Stralau in der vergangenen Saison nur knapp verpasst.

© Berolina Stralau

Amateur-Klasse: Detlef Schneider: Seit über 50 Jahren auf den Plätzen der Stadt

Detlef Schneider ist im (Ost-)Berliner Fußball eine große Nummer. DDR-Oberligaspieler, Trainer, Sportlehrer: Der 70-Jährige hat viel zu erzählen und kennt Hinz und Kunz.

Im (Ost-)Berliner Fußball ist Detlef Schneider eine große Nummer. Nach mehr als einem halben Jahrhundert steht er mit 70 Jahren immer noch auf den Plätzen der Stadt. Kaum ein Wochenende vergeht, an dem er nicht alte Weggefährten oder ehemalige Spieler trifft. Der Trainer von Landesligist Berolina Stralau kennt Hinz und Kunz und hat viel zu erzählen. Über seine aktive Karriere beim BFC Dynamo in der DDR-Oberliga, über seine zehn Aufstiege als Trainer oder über seine lange Zeit als Sportlehrer. All diese Geschichten haben einen gemeinsamen Nenner: den Fußball. Schneider kann nicht ohne, das merkt man schnell. Auch im Rentneralter verbringt er mehr Zeit auf dem Platz als zu Hause. „Meine Frau muss noch 15 Jahre arbeiten, da wartet also nicht ständig jemand auf mich“, sagt Schneider lachend.

Neben seiner Tätigkeit bei den Stralauern, die er 2013 in der Bezirksliga übernommen und im vergangenen Sommer beinahe in die Berlin-Liga geführt hat, tritt Schneider bei der Ü 60 von Lichtenberg 47 immer noch selbst gegen den Ball. Zudem leitet der Rentner an einer Lichtenberger Schule mehrere Fußball-AGs. Als Lehrer führte er an seiner Oberschule eine Fußballklasse ein für all jene, die es nicht auf das Sportgymnasium in Hohenschönhausen schafften. Vier Stunden Training pro Woche neben dem Verein, das gab es anderswo nicht. Einige seiner Schützlinge haben es später in den überregionalen Fußball geschafft, zuletzt Faton Ademi von Oberligist Hertha Zehlendorf. Einer steht sogar in der Bundesliga auf dem Platz, wenn auch nicht als Spieler: Schiedsrichter Daniel Siebert. Detlef Schneider kennt sie alle.

Wir stellen in dieser Rubrik besondere Typen aus unteren Ligen vor, egal ob Spieler, Fan oder Platzwart. Haben Sie Vorschläge? Schicken Sie eine E-Mail an sport@tagesspiegel.de

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Teil 4: Ronny Rothé: Der singende Stadionsprecher
Teil 5: Alianni Urgellés Montoya: Vom Gold-Cup in die sechste Liga
Teil 6: Amir Mohra: Ein Tor geht um die Welt
Teil 7: Faton Ademi und der Traum vom Profifußball
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Teil 9: Martin Kemter: Der Pöbelberger Ober-Ultra

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