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Dietmar Gottemeier will 92 werden bei Minerva 93.

© Julian Graeber

Amateur-Klasse: Dietmar Gottemeier - der dienstälteste Präsident im Berliner Fußball

Seit 25 Jahren ist Dietmar Gottemeier Präsident des SC Minerva 93. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

„Jetzt bin ich schon 25 Jahre Präsi“, sagt Dietmar Gottemeier fast ungläubig. Seit 1968 ist der 65-Jährige Mitglied beim SC Minerva 93 und nach eigener Aussage wahrscheinlich der dienstälteste 1. Vorsitzende im Berliner Fußball. „Vielleicht gibt es noch ein, zwei Bekloppte, die so lange dabei sind, ich kenne aber keine“, sagt Gottemeier.

Ohne ihn läuft bei dem Moabiter Traditionsverein nichts. In den Dreißigerjahren war Minerva mal eine große Nummer, scheiterte in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft am FC Bayern. Lange her.

Der ehemalige Telekom-Mitarbeiter Gottemeier ist Vorsitzender, Trainer der Frauenmannschaft, Spieler der Ü40 und gelegentlich sogar Platzwart in Personalunion. Fünf Tage die Woche ist er auf dem Platz, macht den Papierkram und führt seine handgeschriebenen Statistiken, in denen er je über 1000 Spiele als Aktiver sowie als Trainer der Frauen akribisch dokumentiert hat.

Gottemeier hat viel zu erzählen

„Damals als junger Trainer war ich bei den Frauen der Hahn im Korb“, sagt Gottemeier, „da könnte ich Geschichten erzählen.“ Macht er aber lieber nicht, sie wären wohl auch nicht jugendfrei.

Der Verein macht dem Lebemann zuletzt wieder mehr Freude. Minerva ist zurück in der neuntklassigen Kreisliga A, was nicht besonders ambitioniert klingt, aber vorher spielte Minerva noch tiefer. Die Mitgliederentwicklung sei positiv. In zwei Jahren wird der Verein 125 Jahre. Gottemeier denkt jedoch schon weiter: „Ich will das 150. noch erleben. Dann bin ich 92.“

Wir stellen in dieser Rubrik besondere Typen aus unteren Ligen vor, egal ob Spieler, Fan oder Platzwart. Haben Sie Vorschläge? Schicken Sie eine E-Mail an sport@tagesspiegel.de

Teil 1: Rudi Gutsmuths: Berlins ältester Fußball-Ultra
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