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Sport: Amerell will DFB auf Schadensersatz verklagen

Oberhaching/Frankfurt - Die gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem ehemaligen Schiedsrichtersprecher Manfred Amerell gehen in die nächste Runde. Am Dienstag kündigte Amerell in Oberhaching an, er werde den DFB wegen der Verletzungen seiner Persönlichkeitsrechte verklagen.

Oberhaching/Frankfurt - Die gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem ehemaligen Schiedsrichtersprecher Manfred Amerell gehen in die nächste Runde. Am Dienstag kündigte Amerell in Oberhaching an, er werde den DFB wegen der Verletzungen seiner Persönlichkeitsrechte verklagen. „Herr Amerell ist bis zum heutigen Tage nicht einmal angemessen zu den Anschuldigungen angehört worden“, begründete sein Anwalt Jürgen Langer. Die Schadensersatzklage wolle er bis Ende Mai einreichen. Zudem wolle er zwei weitere „noch aktive Schiedsrichter“ des Verbandes „auf Widerruf“ verklagen. Diese hatten in der Untersuchung beim DFB gegen ihn ausgesagt.

Der DFB reagierte gelassen: „Seine Ankündigung, den DFB abermals verklagen zu wollen, haben wir zur Kenntnis genommen. Das weitere Verfahren warten wir nun ab“, hieß es in einer Mitteilung. Ein geplantes Gespräch am Dienstagmorgen zu den Details eines Vergleichs wurde seitens des DFB kurzfristig abgesagt.

Im Dezember 2011 hatten Amerell und DFB-Referee Michael Kempter ihren fast zwei Jahre währenden Rechtsstreit mit einem Vergleich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart beigelegt. Der frühere Fifa-Schiedsrichter Kempter zog danach seine 2010 in mehreren Interviews getätigten Aussagen zurück, nach denen er Amerell klar und deutlich zum Ausdruck gebracht hätte, keine sexuellen Kontakte zu wollen. Damit war die Schadensersatzklage Amerells gegen Kempter vom Tisch.

Im März 2012 hatte dann auch der DFB die sportgerichtlichen Ermittlungen gegen Amerell zurückgezogen. Eine „umfassende“ Aufarbeitung soll ihm Liga-Präsident Reinhard Rauball zudem in einem Telefonat am 23. Dezember 2011 zugesichert haben. „Aber man hat alles unter den Tisch fallen lassen“, sagte Amerell. Von dem neuen Präsidium um Wolfgang Niersbach hatte sich Amerell Unterstützung erhofft, „aber das ist alter Käse in neuer Schachtel. Nur der Frontmann ist ein anderer.“dapd

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