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America's Cup: Team Germany leidet

Lange Gesichter und wenig Anlass für Optimismus: Nach den Niederlagen fünf und sechs muss das Team Germany gegen den Frust ankämpfen. Ein Überraschungserfolg scheint für die junge Segel-Mannschaft bei ihrer America's Cup-Premiere weiter entfernt denn je.

Valencia - Erst mussten die Cup-Neulinge am Mittwoch zwanzig Minuten auf ihren Start warten, weil auf dem Südkurs vor Valencia wieder einmal zu wenig Wind wehte, dann unterlagen sie nach einem spannenden Rennen der italienischen Crew Mascalzone Latino mit nur 24 Sekunden.

Bei der Abendregatta fuhr ihnen das starke Boot vom Emirates Team New Zealand auf und davon. Im Ziel lagen die Deutschen 1:03 Minuten hinter den Neuseeländern. "Wir sind nach Niederlagen nie zufrieden, aber mit der Leistung zumindest während des ersten Rennens schon", sagte Bank, der schon lange nicht mehr mit der Teilnahme am Halbfinale der besten vier Teams rechnet. Vom 14. Mai an wird der Herausforderer für Titelverteidiger "Alinghi" ermittelt. Mit nur einem Erfolg auf dem Konto rangiert die "Germany 1" auf Platz neun unter den elf Herausforderern.

Enttäuschung für das Deutsche Team

"Wir wussten, dass es ein richtig harter Tag wird", kommentierte Crew-Mitglied Michael Müller aus Kiel den zehnten Arbeitstag in der spanischen Hafenstadt. Wieder einmal erwischte die Flaute die deutsche Mannschaft, die sich bei nur 6,6 Knoten Windgeschwindigkeit in Geduld üben musste, während die Schiffe auf dem nördlichen Kurs loslegen konnten. Beim Start waren die Deutschen allerdings hellwach, und Skipper Bank konnte zunächst einen kleinen Vorsprung ersegeln. Am Ende war es die knappste Niederlage vor Valencia. Gegen die Neuseeländer hatten sie dann aber nicht den Hauch einer Chance.

Ihre Führung in der Gesamtwertung baute BMW Oracle Racing aus, das als einziges Team ungeschlagen blieb. "Die Atmosphäre auf der USA 98 ist ruhig und professionell", sagte Peter Isler, Navigator auf der USA 98. Mit einem Budget von geschätzten 150 Millionen Euro will Milliardär Larry Ellison sein Ziel verwirklichen und den America's Cup in die USA zurückholen.

Schlechte Trainingsbedingungen

Gegen starke Kritik wegen der tagelangen Flaute an der Mittelmeerküste musste sich das Schweizer Segel-Unternehmen Alinghi um Olympiasieger Jochen Schümann verteidigen, das nach seinem Sieg vor vier Jahren vor Auckland das Revier aussuchen durfte. "Der April war in Spanien ein extrem schlechter Monat", sagte Skipper Brad Butterworth, "auch für uns ist es hart, nicht richtig trainieren zu können". Die Eidgenossen demonstrierten anhand von Zahlen, dass der April 2007 im Zehnjahres-Vergleich wesentlich windärmer als im Durchschnitt ausgefallen ist. (tso/dpa)

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