zum Hauptinhalt
"Endlich mal Hamburg" - Andre Greipel fuhr bei den Hamburg Cyclassics als Erster durchs Ziel.

© afp

André Greipel siegt bei den Hamburg Cyclassics: "Endlich mal Hamburg"

André Greipel siegt bei der 20. Jubiläumsausgabe der Hamburg Cyclassics und erhebt Anspruch auf die Kapitänsrolle bei der WM im Oktober.

André Greipel setzt seine erstaunliche Erfolgsserie fort. Der viermalige Etappensieger der diesjährigen Tour de France holte sich zum ersten Mal den Sieg bei den Hamburg Cyclassics. Bei der 20. Jubiläumsausgabe des einzigen deutschen WorldTour-Rennens ließ der Rostocker am Sonntag der Konkurrenz im Schlussspurt auf der Mönckebergstraße keine Chance. Greipel verwies nach 221 Kilometern den norwegischen Vorjahressieger Alexander Kristoff und Giacomo Nizzolo aus Italien auf die folgenden Plätze. Greipel siegte als insgesamt vierter deutscher Radprofi in der Hansestadt nach Jan Ullrich (1997), Erik Zabel (2001) und John Degenkolb (2013).

Neben dem schnellen Greipel, der sich mit seinem Sieg in der Hansestadt auch für die Weltmeisterschaften im Oktober in Richmond/USA empfahl, standen zwei Comebacks im Mittelpunkt. Marcel Kittel, der wegen Formrückstand nach einer schweren Viruserkrankung im Frühjahr nicht für die Tour nominiert worden war, kehrte im Inland mit Rang 89 zurück. Er war der letzten Temposteigerung nicht gewachsen.

Andre Greipel: "Endlich mal Hamburg"

Der dreimalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin griff zum ersten Mal nach seinem Schlüsselbeinbruch auf der Tour-Etappe nach Le Havre wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Er beendete das Rennen zehn Ränge hinter Kittel. Sein Fernziel ist ebenfalls die WM. „Es hat trotzdem Spaß gemacht und mich auf dem Weg zur WM weitergebracht“, sagte Martin. „Endlich mal Hamburg. Ich hatte mir den Sieg fest vorgenommen, und es hat auch dank meiner Supermannschaft geklappt. Jetzt freue ich mich auf die Weltmeisterschaften“, sagte Greipel nach dem Rennen.

Mitfavorit Mark Cavendish stürzte zwei Kilometer vor dem Ziel

Das Rennen war zum ersten Mal in Kiel gestartet worden - in Schleswig-Holstein und Hamburg säumten nach Polizeiangaben mehrere Hunderttausend Zuschauer die Strecke. Der Startschuss fiel im Kieler Hafen im Bauch einer skandinavischen Riesenfähre, die von Göteborg kam und am Abend zurückfuhr. Kurz nach dem Start hatte sich eine Spitzengruppe abgesetzt, die in der Endabrechnung aber keine Rolle mehr spielte. Die Entscheidung fiel wie meist auf der Mönckebergstraße im Sprint einer größeren Gruppe, aus der Mitfavorit Mark Cavendish durch einen Sturz auf den letzten zwei Kilometern noch herausgefallen war.

Greipel muss sich im Kampf um die Kapitänsrolle im deutschen Team für die Titelkämpfe in Richmond mit Klassikerjäger John Degenkolb, zur Zeit bei der Vuelta in Spanien im Einsatz, auseinandersetzen. „Über die Kapitänsrolle muss die Teamleitung entscheiden. Ich traue mir ein gutes Ergebnis zu - die Strecke mit 120 Höhenmeter pro Runde dürfte mir liegen“, sagte Greipel der Deutschen Presse Agentur. Die Chefrolle kann auch Degenkolb beanspruchen, der im Frühjahr Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix gewann und in Spanien auf Jagd nach Etappensiegen ist. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false