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Sport: André Lange krönt die Heim-WM

Doppel-Olympiasieger holt Gold im Viererbob

Altenberg - Der Kohlgrund im Erzgebirge hat sich bei der Bob- und Skeleton-WM mit fünf von sechs möglichen Titeln als Goldgrube für die Deutschen erwiesen. Unter den Augen von Rodel-Cheftrainer Thomas Schwab, der am 1. Mai die Nachfolge von Generalsekretär und Sportdirektor Stefan Krauß beim Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) antritt, rasten die Athleten des Gastgeber-Teams auf der anspruchsvollen Bahn in Altenberg von Sieg zu Sieg. Sandra Kiriasis und André Lange gewannen im Zweierbob; im Teamwettbewerb gab es Gold, ehe Anja Huber ihren ersten WM-Titel im Skeleton holte.

Zum Abschluss am Sonntag legte Lange mit dem Viererbob vor über 10 000 Zuschauern nach und holte in beeindruckender Manier und mit 2,02 Sekunden Vorsprung vor dem Russen Alexander Subkow das WM-Double. Matthias Höpfner gewann mit Bronze seine erste WM-Medaille.

Lange, der mit nunmehr acht Titeln erfolgreichster deutscher WM-Pilot ist, hatte im dritten Lauf den Bahnrekord auf die Fabelzeit von 53,17 Sekunden gedrückt und war damit eine Sekunde schneller als bei seinem ersten Titelgewinn im Jahr 2000. „Diese Zeit spricht eine eigene Sprache. Es war gar nicht von Vorteil, mit so einem großen Vorsprung starten zu müssen. Aber bei dem Publikum machte es großen Spaß“, lobte der Doppel-Olympiasieger von Turin die Fans an der Bahn. Höpfner war nach Bronze sprachlos.

„Nachdem wir bereits bei der Rodel-WM in Oberhof alle Titel holten, konnten wir hier unsere Erfolgsbilanz fortsetzen“, sagte BSD-Präsident Andreas Trautvetter, der wegen der Krauß-Nachfolge plötzlich unter Druck geraten war. Nachdem die Cheftrainer Raimund Bethge („Ich gehe 2010 in Rente und stehe nur noch beratend zur Seite“) und Schwab sowie Bob-Bundestrainer Carsten Embach als Wunschkandidaten abgesagt hatten, musste der thüringische Verkehrsminister „in stundenlangen Gesprächen“ Schwab doch noch zu diesem Doppelamt überreden. Dass nun ein Rodler die Interessen der Bob- und Skeleton-Piloten vertreten soll, kam nicht überall im Boblager gut an. Doch Trautvetter bevorzugte eine interne Lösung. „Schwab hat bei der Rennrodel-Nationalmannschaft bewiesen, dass er in der Lage ist, strategisch, konzeptionell und zukunftsorientiert zu arbeiten“, sagte Trautvetter. dpa

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