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Winterfest. Evi Sachenbacher-Stehle geht den ersten Weltcup gelassen an. Foto: dpa

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Sport: Angegriffen wird später

Die deutschen Langläufer starten ruhig in die Saison

Gällivare - Die deutschen Skilangläufer gehen gelassen in das erste Weltcup-Wochenende im schwedischen Gällivare. Nach dem hervorragenden Abschneiden bei den Olympischen Winterspielen in den Loipen von Whistler zählen die Athleten von Bundestrainer Jochen Behle zwar auch in der neuen Saison zu den Favoriten auf vordere Plätze, doch einen allzu verbissenen Start soll es nicht geben. „Wir machen uns keinen Stress. Unser Ziel ist die WM Ende Februar/Anfang März in Oslo. Deshalb müssen wir jetzt noch nicht voll da sein, wollen lieber in die Saison reinlaufen“, sagt Behle vor dem ersten Startschuss.

Nach dem Karriereende von René Sommerfeldt und Claudia Nystad setzen Behle und seine Disziplintrainer Cuno Schreyl (Männer) und Janko Neuber (Frauen) auf die Integration junger Athleten. „Da sieht es im männlichen Bereich richtig gut aus. In Gällivare und Kuusamo werden Tim Tscharnke und Philipp Marschall dabei sein. Aber auch Leute wie Thomas Bing und Hannes Dotzler werden ihre Einsatzchance bekommen“, sagt Behle. Bei den Frauen haben Monique Siegel und Denise Herrmann (beide Oberwiesenthal) den Anschluss hergestellt. Sie alle sollen in Ruhe an die höheren Anforderungen herangeführt werden – in die Nähe der Etablierten.

Verändert hat das deutsche Team in der Saisonvorbereitung nicht viel. „Da das Großereignis erst so spät ist, haben wir in Sachen Intensität vor dem Start nicht ganz so viel gemacht. Da werden wir im Laufe des Winters für unsere Top-Läufer noch den einen oder anderen Trainingsblock einschieben“, sagt Behle. „Das heißt aber auch, dass wir unsere Ziele genau definiert haben: Es geht allein um die WM. Der Gesamtweltcup ist in dieser Saison für uns kein Thema.“ Trotzdem sollen bei den Männern vordere Platzierungen keine Ausnahme sein. Die Tour de Ski um den Jahreswechsel mit vier Etappen auf deutschem Boden in Oberhof und Oberstdorf bietet dafür gute Möglichkeiten.

Doch die Konkurrenz ist groß. „Die Russen werden sehr stark sein, auch das zwar junge, aber schon sehr erfahrene schwedische Team wird aufhorchen lassen. Und die Norweger haben immer gute Leute, nicht nur Petter Northug“, sagt Behle. „Ob die Russen aus den Strafandrohungen durch die Fis wirklich etwas gelernt haben, muss man sehen. Wenn einer der am meisten mit Doping in Verbindung gebrachten Trainer zwar nicht mehr für den Verband, dafür aber als Privattrainer für Top-Akteure arbeitet, ist das noch kein Neuanfang.“ dpa

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