zum Hauptinhalt

Sport: Angeschlagener Regionalligist sucht Wege zum Neuanfang

Mit einer unerwarteten Rücktrittswelle leitete der VfB Leipzig auf Drängen der Stadt seinen letzten Rettungsversuch ein. Noch vor der ursprünglich am Freitagnachmittag geplanten Sitzung des Aufsichtsrates und des Präsidiums legte Präsident Ralph Burkei sein Amt nieder.

Mit einer unerwarteten Rücktrittswelle leitete der VfB Leipzig auf Drängen der Stadt seinen letzten Rettungsversuch ein. Noch vor der ursprünglich am Freitagnachmittag geplanten Sitzung des Aufsichtsrates und des Präsidiums legte Präsident Ralph Burkei sein Amt nieder. Mit ihm gingen auch Schatzmeister Reinhard Bauernschmidt und die Aufsichtsratsmitglieder Heinrich Kernebeck (Vorsitzender), Ex-Präsident Siegfried Axtmann und Gert Schuckies vom wankenden Schiff. Nachdem die Vereinsführung im sportlichen Bereich mit dem Wechsel des Trainers Achim Steffens für Dragoslav Stepanovic bereits einen Neuanfang gemacht hatte, soll nun auch wieder eine wirtschaftliche Basis für den ersten deutschen Fußball-Meister (1903) geschaffen werden.

Der dezimierte Aufsichtsrat ernannte den CDU-Politiker Rolf Rau zum neuen Präsidenten. Der 54-Jährige, der bisher Mitglied des Kontrollgremiums war, kennt den Verein und hat auf Grund seiner früheren Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter im Sportausschuss gute Kontakte zur Politik und zur Wirtschaft. An seiner Seite soll Partei-Kollege Walter Bullinger die finanziellen Amtsgeschäfte übernehmen. "Ich habe mich nicht um diesen Job gedrängt. Doch jetzt müssen wir die Dinge im Verein vom Kopf auf die Füße stellen. Bis zu den Neuwahlen müssen wir erst einmal ein ordentliches Konzept erstellen", sagte Rau.

Da neue Zahlen der Wirtschaftsprüfer rund 4,5 Millionen Mark Schulden ergeben hatten, ist jetzt erst einmal der Rotstift angesagt. Zudem drücken den Klub kurzfristige Zahlungen bei der Krankenkasse, Sozialbeiträge und auch die laufenden Gehälter der Angestellten, aber "das akute Finanzproblem ist abgewendet", sagte Rau, der bei entsprechendem Konzept auch auf die Hilfe der Stadt baut. Leipzigs Sport-Beigeordneter Burkhard Jung, der Ex-Präsident Burkei klar gemacht hatte, dass "der Verein kein Spielzeug ist", hat bereits Geld in Aussicht gestellt. Doch auch er machte die Unterstützung von einem Führungswechsel beim VfB abhängig.

Frank Kastner

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false