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Angespannte Personalsituation: Union hängt am Tropf

Die Personalsituation der Köpenicker bleibt kritisch. Union fehlt weiter die komplette Mittelfeldachse. An den Spielern der zweiten Reihe gibt es moderate Kritik.

Berlin - Uwe Neuhaus konnte die Kälte nichts anhaben. Der Trainer des 1. FC Union spazierte am Montag warm verpackt mit Daunenjacke, Thermohose und Winterstiefeln durch die frostige Wuhlheide, während die Mannschaft im Köpenicker Forst rund zehn Kilometer auslief.

Die 0:1-Niederlage von Ingolstadt hatte der 51-Jährige schon auf der langen Rückfahrt aus Bayern am Laptop analysiert. Der Frust auf den Unparteiischen Frank Willenborg war verflogen, auch wenn seine Fehlentscheidung dem 1:0 durch Stefan Leitl unmittelbar vorausging. „Wir müssen die Schuld nicht beim Schiedsrichter suchen, obwohl die Szene unstrittig ist. Es war kein Freistoß“, sagte Neuhaus. „Wir haben wie schon beim 1:0 gegen Düsseldorf schlecht nach vorne gespielt.“

Nach der bereits sechsten Auswärtsniederlage in dieser Saison bleibt Union im Tabellenkeller. „Mit einem Sieg in Ingolstadt hätten wir den Anschluss ans Mittelfeld geschafft“, ärgerte sich Patrick Kohlmann. Der Verteidiger wollte Umstellungen innerhalb der Mannschaft nicht unbedingt als Grund für den Rückschlag gelten lassen. Er wies aber auch darauf hin, dass es für jede Elf schwierig sei, die komplette Mittelfeldachse zu ersetzen. Kohlmann meinte den Ausfall des defensiven Mittelfeldmanns Dominic Peitz, der in Ingolstadt seine fünfte Verwarnung absaß, und des verletzten Kapitäns Torsten Mattuschka. Für ihn steht Uwe Neuhaus kein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung. Vertreter Jerome Polenz wirkte überfordert. „Ich hatte mir von Jerome erhofft, dass er offensiv Akzente setzen kann. Das ist nicht sonderlich gut aufgegangen“, sagte Neuhaus. Der für diese Position vermutlich besser geeignete Kenan Sahin hat aus Sicht des Trainers noch nicht die Kraft für 90 Minuten.

Unions Coach kleidete seine Kritik am Personal aus der zweiten Reihe sicher auch deshalb in moderate Worte, weil er wohl bis zum Jahresende kaum Alternativen besitzt. Neuhaus rechnet nicht mit der Rückkehr der Verletzten Ahmed Madouni, Santi Kolk und Björn Brunnemann. Und auch für Torsten Mattuschka scheint das Fußballjahr 2010 gelaufen zu sein, er liegt wegen einer Infektion am Fuß seit Freitag im Krankenhaus. „Ihm geht es ein bisschen besser. Aber er erhält über einen Tropf Antibiotika in hoher Dosierung“, informierte Neuhaus. „Wenn er wieder trainieren kann, darf man die Belastung erst nach und nach steigern.“

Die Pechsträhne der Berliner könnte sich fortsetzen. Am Montag suchte Torhüter Marcel Höttecke wegen seiner Adduktorenprobleme erneut den Arzt auf. Eine Diagnose wird im Laufe des Dienstags erwartet.

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