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Kommt immer besser rein.

© AFP

Sport: Ankunft in der Zentrale

Nationalspieler Mario Götze überzeugt erstmals nach seinem Wechsel zum FC Bayern München.

München - Nach seinem ersten überzeugenden Auftritt im Bayern-Trikot schlich Mario Götze wortlos aus der Münchner Arena. Der Mann, der als dreifacher Torvorbereiter verantwortlich gewesen war für die Wende beim 4:1 (0:1)-Heimsieg des FC Bayern gegen Mainz 05, mochte nichts sagen. Also mussten ihn seine Teamkollegen und Trainer Josep Guardiola rühmen. „Mit Mario haben wir mehr Spielwitz dringehabt“, sagte der zweifache Torschütze Thomas Müller, „er hat vorne Lücken aufgemacht und Tore vorbereitet – vielleicht war er der Schlüssel.“

Bayern-Trainer Josep Guardiola bedankte sich sogar indirekt bei Bundestrainer Joachim Löw. „Mario hatte gute 45 Minuten mit Jogi“, sagte der Spanier. Beim 5:3 der Fußball-Nationalmannschaft in Schweden war Götze vier Tage zuvor ebenfalls zur Pause eingewechselt worden und hatte das DFB-Team nach einem 1:2-Rückstand inspiriert und mitgerissen. Genauso am Samstag: 0:1 lagen die Bayern nach dem überraschenden Mainzer Führungstor von Shawn Parker zurück – mit Götze kam der Umschwung. Das 1:1 von Arjen Robben und das 3:1 von Mario Mandzukic bereitete der 21-Jährige mit wunderbaren Pässen vor. Und an der Münchner Kombination zum 2:1 von Müller war der 37 Millionen Euro teure Zugang ebenfalls beteiligt.

„Dass Mario ein exzellenter Fußballer ist und ein Spiel entscheiden kann, hat man unter der Woche gesehen und jetzt wieder“, sagte Kapitän Philipp Lahm. Müller erhöhte noch per Foulelfmeter. Bei diesem Treffer musste sich Götze damit begnügen, den beleidigten Robben zu beschwichtigen. Der Holländer musste auf Geheiß von Guardiola den Elfmeter Müller überlassen. Später hatte sich Robben wieder beruhigt.

Als intelligenten, cleveren Spieler lobte Guardiola seinen neuen Joker, den er kurz nach der Vertragsunterschrift beim FC Bayern noch gar nicht in seine Pläne einbezogen hatte. Ursprünglich hatte der Trainer den Brasilianer Neymar verpflichten wollen, doch die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß überzeugten Guardiola, Götze zu holen. Nach langer Verletzungspause konnte der endlich auch im Münchner Trikot nachweisen, warum die Bayern ihn dem Rivalen Borussia Dortmund weggekauft haben. „Er kommt jetzt immer besser rein“, sagte Robben.

Die Einwechslung des Zugangs auf der Spielmacher-Position war der zentrale Baustein bei dem Umbau, mit dem Guardiola den Umschwung brachte. Er verschob Robben nach links, Lahm wechselte aus dem Mittelfeld zurück nach rechts in die Abwehr und das Spielsystem stellte Guardiola auf 4-2-3-1 um, wodurch sich plötzlich mehr Räume zum Kombinieren auftaten. „Wir haben umgestellt, nicht nur personell, das hat gefruchtet“, sagte Lahm.

Die Mainzer Taktik, mit einer Fünfer-Abwehrkette und vier Mann davor den Münchnern die Lust am Fußball zu rauben, ging nicht mehr auf. Bei den nunmehr seit 34 Spielen ungeschlagenen Bayern – noch zwei fehlen zum Ligarekord des Hamburger SV – stimmte die Leistung erst nach langer Anlaufzeit. „Zum Glück dauert ein Spiel 90 Minuten“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Trotzdem mahnt Guardiola: „Wir müssen besser spielen, ich mag den Leuten doch nicht sagen, sie sollen erst zur zweiten Hälfte kommen.“ Dann, wenn Götze dabei ist. dpa

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