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Sport: Arbeitslos gewonnen

Arthur Abrahams Box-Comeback leidet unter der Aufgabe seines Gegners in der zweiten Runde

Mülheim - Am Ende musste Arthur Abraham wieder die Schultern heben – eine Geste der Entschuldigung. Dabei hatte der frühere Boxweltmeister aus dem Berliner Sauerland-Stall nicht verloren, wie bei zwei Auftritten zuvor. Dieses Mal konnte er einfach nicht zeigen, dass er doch noch ein guter Boxer ist. Seinen Versuch, sich verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückzuerobern, musste er Samstagnacht in Mülheim unfreiwillig abbrechen. Nach nur 4:01 Minuten Kampfzeit war der Super-Mittelgewichtler in der zweiten Runde Aufgabesieger über Stjepan Bozic. Der Kroate hatte sich die linke Hand gebrochen. „Es tut mir leid, dass Bozic nicht länger boxen konnte, aber ich kann es nicht ändern“, sagte der 30 Jahre alte Abraham ratlos wirkend nach dem 30. Sieg im 32. Kampf seiner Karriere.

Ungeachtet dessen wollten sie im Lager des Berliners dem Blitzauftritt ihres einst gefürchteten Kämpfers etwas Positives abzugewinnen. Trainer Ulli Wegner freute sich, dass sein Schützling endlich mal wieder auf ihn gehört hatte. „Ich habe in der Vergangenheit Kritik geübt. Aber diesmal muss ich sagen, er hat das getan, was ich von ihm sehen wollte“, sagte der 68 Jahre alte Trainer. Wegner hatte Abraham nach dessen beiden desaströsen Niederlagen des vergangenen Jahres unter anderem als Feigling beschimpft. Zumindest deutete der schlagstarke Berliner mit armenischen Wurzeln an, dass er aus den Niederlagen gegen André Dirrell (USA) und Carl Froch (Großbritannien) gelernt haben könnte. „Ich war nicht so passiv und habe nicht in erster Linie auf meine Doppeldeckung gesetzt“, sagte Abraham. Er wolle wegkommen von seiner totalen Kontertaktik hin zu kontrollierter Offensive. Ob er die neue Strategie auch im Ernstfall umsetzen kann, wird man im Mai in den USA sehen. Da will sich Abraham mit einem Sieg über den Amerikaner André Ward für das Finale im Super-Six-Turnier der besten Super–Mittelgewichtler der Welt qualifizieren und dieses auch gewinnen.

Abrahams Kollegen aus dem Sauerland-Stall konnten dagegen jubeln. In einem stallinternen Duell verteidigte IBF-Weltmeister Steve Cunningham (USA) seinen Gürtel gegen den Serben Enad Licina einstimmig nach Punkten. Und Juan Pablo Hernandez aus Kuba entthronte WBA-Interims-Champion Steve Herelius (Frankreich) durch K. o. in der siebten Runde. Tsp/dpa

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