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Arena: Bundesliga nun doch über Premiere

Kunden des Bezahlsenders Premiere können die Bundesliga nun doch wie gewohnt empfangen. Der neue Liga-Sender Arena einigte sich mit Premiere auf eine Kooperation zur Übertragung im Kabel-TV.

Berlin - Vier Wochen vor dem Start der neuen Fußball-Bundesliga-Saison ist der Bezahlsender Premiere überraschend zurück im Boot. Durch eine Kooperation mit dem neuen Bundesliga-Abo-Sender Arena kann Premiere einem Großteil seiner Kunden nun doch Live-Spiele im Fernsehen anbieten. Premiere werde Arena im Kabel vermarkten und technisch rund 9,6 Millionen Kabel-TV-Haushalte im Gebiet des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland (KDG) erreichen, teilten beide Unternehmen am Donnerstag mit. Nach diesem Schritt ist Arena, das mit KDG bislang ergebnislos verhandelt hatte, den Angaben zufolge künftig auch im Kabel bundesweit flächendeckend empfangbar.

Der langjährige Rechteinhaber Premiere war im Dezember bei der Vergabe der Übertragungsrechte durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) leer ausgegangen. Alle Beteiligten äußerten sich positiv zu dem neuen Abkommen.

Einzelabonnements zunächst für 14,90 Euro

Den Angaben zufolge werden die Kabelnetzbetreiber ish, iesy und Tele Columbus, Töchter der Arena-Muttergesellschaft Unity Media, ihren Kunden auch Premiere-Pakete offerieren. Über Premiere, ish, iesy, Tele Columbus, Kabel Baden-Württemberg und kleinere Kabelnetzbetreiber erreiche Arena bundesweit praktisch alle Kabelkunden. Die nationale Verbreitung über Satellit habe Arena mit einer eigenen Plattform gesichert.

Premiere strahlt das Arena-Angebot unverändert aus und will seine Einzelabonnements zunächst für 14,90 Euro anbieten. In allen Kabelnetzen werde es künftig zusätzlich zu den Einzelangeboten von Arena und Premiere Kombinationsangebote geben.

DFL übt Druck auf alle Beteiligten aus

Die Laufzeit des «Distributions- und Vermarktungsvertrages» geht den Angaben zufolge über drei Jahre, für diesen Zeitraum hat Arena die Bundesliga-Rechte erworben. Arena überträgt alle 612 Spiele der Bundesliga und der 2. Liga live. Das Unternehmen hatte vergeblich versucht, sich mit KDG direkt auf eine Einspeisung in das größte deutsche Kabelnetz zu einigen.

Zuletzt hatte sich abgezeichnet, dass es bis zum Saisonstart am 11. August nicht gelingen würde, die schleppenden Verhandlungen mit KDG abzuschließen. Nach ddp-Informationen hat die DFL Druck auf alle Beteiligten ausgeübt, «um im Sinne der Fans zu einer schnellen Einigung zu kommen».

Für Premiere-Abonnenten ändert sich "praktisch nichts"

Premiere-Chef Georg Kofler hatte sich seit dem Verlust der Bundesliga-Rechte bemüht, doch noch an diese zu gelangen. Allerdings war bisher nur eine Einigung mit der Telekom zur gemeinsamen Verbreitung über die Internetleitungen des Bonner Konzerns gelungen. Daran hält Premiere nach eigenen Angaben auch fest.

Premiere und Arena zeigten sich zufrieden. «Wir halten unser Versprechen, den Sender Arena und die Fußball-Bundesliga allen Fans über Kabel und Satellit zur Verfügung zu stellen und mit einem einzigartigen Produkt im August auf Sendung zu gehen», sagte Arena-Geschäftsführer Dejan Jocic. Kofler betonte, für viele Premiere-Abonnenten ändere sich «damit praktisch nichts».

DFL begrüßt Einigung

Auch KDG zeigte sich «sehr zufrieden». Das Ziel, mit der eigenen Infrastruktur auch Live-Fußball anzubieten, sei erreicht, sagte Sprecher Stefan Schott.

Die DFL und der Ligaverband begrüßten die Kooperation ebenfalls. «Wir haben immer darauf gedrängt, dass die Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga überall in Deutschland live zu sehen sind», sagte Liga-Präsident Werner Hackmann. Dies sei nun sichergestellt.

Zudem gab Premiere am Donnerstag bekannt, dass der Sender ab der kommenden Saison erstmals alle UEFA-Pokalspiele ab dem Viertelfinale live überträgt. (tso/ddp)

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