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Sport: Argentinisches Drama

Es war ein Drama mit vorhersehbarem Ende. Zu schwach spielte Argentinien bei der Copa America, als dass Nationaltrainer Sergio Batista hätte im Amt bleiben können.

Es war ein Drama mit vorhersehbarem Ende. Zu schwach spielte Argentinien bei der Copa America, als dass Nationaltrainer Sergio Batista hätte im Amt bleiben können. Seine Entlassung überrascht nicht – und dennoch verstärkt sie die schwere Identitätskrise, in der sich Argentiniens Fußball seit einiger Zeit befindet. Nach dem unrühmlichen WM-Aus gegen Deutschland und dem Ende der konfusen Ära Maradona galt Batista vielen Argentiniern als Hoffnungsträger. Nun lautet die Frage: Gibt es überhaupt jemanden, der die Nationalmannschaft trainieren kann?

Die Liste derer, die es zuletzt versucht hatten, ist lang. Sieben verschiedene Trainer verschliss der Verband seit dem letzten WM-Titel 1986. Ihr Scheitern steht dafür, dass im heutigen Fußball individuelle Klasse allein nicht mehr ausreicht. Ohne Konzept und die dazugehörige Spielidee ist eine Ansammlung von Einzelkünstlern inzwischen verloren. Dabei besitzt kaum ein Land ein derartiges Repertoire an Spitzenfußballern wie die Südamerikaner. Ob Carlos Tevez, Javier Mascherano oder Lionel Messi – sie alle liefern in ihren Vereinen Weltklasseleistungen ab, aber bisher fand sich niemand, der ihre Stärken zu einer funktionierenden Nationalmannschaft zusammenfügen konnte.

Und so begibt sich Argentiniens mächtiger Verbandspräsident Julio Grondona wieder auf die Suche nach neuen Kandidaten. Marcelo Bielsa, der aktuell renommierteste Argentinier, kommt dabei nicht in Frage. Er ist bei Athletic Bilbao unter Vertrag. Außerdem war er schon mal Nationaltrainer und scheiterte. Jose Pekermann? Ebenfalls gescheitert. Alfio Basile? Gescheitert. Cesar Luis Menotti? Der wird bald 73 Jahre alt und kann sich wohl besseres vorstellen. Oder doch wieder Diego Maradona? Es ist ein Drama.

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