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Sport: Armstrong verliert das Gelbe Trikot Der Franzose Voeckler führt nun bei der Tour

Chartres Den Verlauf des gestrigen Nachmittags hatte sich Lance Armstrong sicher anders vorgestellt. Am Mittwoch hatte der US-Amerikaner mit seinem Team US Postal noch im Mannschaftszeitfahren triumphiert und schließlich das Gelbe Trikot erstmals bei dieser Tour de France überstreifen dürfen.

Chartres Den Verlauf des gestrigen Nachmittags hatte sich Lance Armstrong sicher anders vorgestellt. Am Mittwoch hatte der US-Amerikaner mit seinem Team US Postal noch im Mannschaftszeitfahren triumphiert und schließlich das Gelbe Trikot erstmals bei dieser Tour de France überstreifen dürfen. Armstrong wollte es am Donnerstag behalten. Doch daraus wurde nichts, im Regen und bei teils böigen Winden hatten der fünfmalige Tour-Sieger und sein Team ihre Mühe mit der Strecke: Eine fünfköpfige Ausreißergruppe konnten sie vor dem Ziel nicht mehr einholen. Die Konsequenz: Der Australier Stuart O’Grady gewann im Sprint des Quintetts die Etappe, der zeitgleich mit ihm ins Ziel gekommene Franzose Thomas Voeckler eroberte das Gelbe Trikot.

Lance Armstrong und Jan Ullrich kamen mit dem Hauptfeld zwölf Minuten und 33 Sekunden nach dem fünf Ausreißern ins Ziel von Chartres. Bereits nach 18 Kilometern hatten sich Jakob Piil, Stuart O’Grady, Magnus Backstedt, Sandy Casar und der Elsässer Thomas Voeckler vom Team Brioches La Boulangère vom Feld abgesetzt. 15 Minuten betrug ihr Vorsprung bereits nach Hälfte der Etappe. Kurz zuvor war Rolf Aldag gestürzt, der Fahrer vom Team T-Mobile konnte seine Fahrt aber fortsetzen. Angenehm war das für ihn nicht. Gemeinsam mit Carlos Sastre, der Spanier war an der gleichen Stelle gestürzt, kämpfte sich der Deutsche wieder an das Feld heran.

Derartige Szenen waren gestern typisch. Mit dem Regen und dem starken Wind hatten die Fahrer große Probleme, es ging nur langsam voran. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der dritten Stunde betrug nur 38,5 Stundenkilometer, vier Kilometer weniger als der von der Tour-Organisation langsamste angenommene Schnitt. Das niedrige Tempo kam den fünf Ausreißern entgegen. US Postal führte das Feld zwar an, doch ernst zu nehmender Druck in Richtung Ausreißer entstand nicht. Am Ende der Etappe konnte sich der französische Meister Thomas Voeckler über den größten Erfolg in seiner Karriere als Profi freuen.

Armstrong nahm die Ausreißer wohl nicht ganz so ernst. „Ich werde versuchen, das Gelbe Trikot zu verteidigen“, hatte er am Start gesagt, „aber nicht um jeden Preis.“ Der Preis war Armstrong gestern zu hoch. Ihm ist vorrangig der Abstand im Gesamtklassement zu den Konkurrenten um den Tour-Sieg wichtig. Und dazu gehört der 25-jährige Voeckler, der vor der Etappe drei Minuten Rückstand auf Armstrong hatte, wohl kaum – allerdings Jan Ullrich, und an dessen Abstand zu Armstrong hat sich nichts geändert. Der Kapitän vom T-Mobile Team hat in der Gesamtwertung immer noch 55 Sekunden Rückstand auf Armstrong. Tsp

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