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Sport: Asiatisch eingelocht

Der Südkoreaner Kyoung Ju Choi gewinnt das German Masters der Golfer

Pulheim. Am Sonntag ist der Südkoreaner Kyoung Ju Choi, kurz K. J. genannt, in Pulheim bei Köln zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Zwar war Choi zum ersten Mal in seinem Leben überhaupt in Deutschland, und zum ersten Mal nahm er am German Masters der Golfer teil. Doch dieser Umstand hinderte den 33-Jährigen nicht daran, das von Bernhard Langer mitveranstaltete Turnier als erster Asiate für sich zu entscheiden. 500 000 Euro nimmt er für seinen Sieg mit nach Hause. „Mein Eindruck von Deutschland ist wunderbar, er wird mir lange in Erinnerung bleiben.“

Eine Rückkehr war es für Choi dann auch eher im übertragenen Sinne. Denn der Par-72-Kurs des noblen Golfklubs Gut Lärchenhof wurde von Altmeister Jack Nicklaus designt, einem wichtigen Lehrmeister im Leben von K. J. Choi. Im Teenageralter reüssierte der stämmig-gedrungene Koreaner als Gewichtheber, bis ihm ein Sportlehrer vorschlug, er könne die Dynamik und Flexibilität seines Körper doch viel effektiver beim Golf einsetzen.

So ließ Choi im Alter von 18 Jahren die Hanteln Hanteln sein und begann, auf der Driving Range Bälle zu schlagen. Hinweise zum richtigen Schwung entnahm er einem Lehrbuch, dessen Autor Jack Nicklaus war. Während des Turniers, erklärte Choi, habe er weder an das Nicklaus-Buch noch das Nicklaus-Design gedacht. „Aber als ich den Kurs hier das erste Mal gespielt habe, habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt.“

Am Sonntag in Pulheim war Asiens derzeit erfolgreichster Golfspieler bei strahlendem Sonnenschein mit einem Schlag Vorsprung auf den 39-jährigen Spanier Miguel Angel Jiminez in die Schlussrunde gegangen. Als Choi das letzte Grün mit einem Ergebnis von -26 verließ, hatte er seinen Vorsprung auf den Zweiten Jiminez sogar noch um einen Schlag ausbauen können.

Auch die beiden Drittplatzierten, den schwedischen Ryder-Cup-Spieler Niclas Fasth und den Engländer Ian Poulter, konnte sich der Asiate relativ mühelos von der Pelle halten – auch weil beide offensichtliche Probleme beim Putten hatten. Choi hingegen schlug den Ball einmal mit einem Eisen über eine Distanz von 150 Metern direkt ins Loch.

Ähnlich gut gelaunt wie der Sieger war Lee Westwood. Der Engländer strahlte übers ganze Gesicht und in seiner Hand glitzerte ein 12 500 Euro teurer Goldbarren. Diesen Preis hatte sich der Sieger der BMW International Open von München vor drei Wochen für sein Hole-in-one auf Bahn acht verdient.

Von den vier im Turnier verbliebenen Deutschen schnitt Alexander Cejka am besten ab. Nach dem Aus von Bernhard Langer war das nicht anders zu erwarten. Der als Nummer 38 in der Weltrangliste notierte Cejka wurde geteilter 13. mit 17 Schlägen unter Par. Cejka wird wegen seines harten, viele Turniere umfassenden Programms auf der US-Tour als „Ironman“ tituliert. Gestern saß er schon wieder im Flugzeug Richtung San Antonio. Dort nimmt er am Dienstag das Training zu den Texas Open auf.

Thomas Lötz

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