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Sport: Auch der Handball hat seinen Skandal DHB ruft Schiedsrichter zur Gegenwehr auf

Köln - Das Rundschreiben, das die besten Schiedsrichter des Deutschen Handball-Bundes (DHB) am Montag per E-Mail von ihrem Chef zugesandt bekamen, konnte deutlicher kaum sein. „Der unrühmliche Fall Hoyzer hat das gesamte Schiedsrichterwesen in Misskredit gebracht“, schreibt DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß, es gelte sich daher gegen Angriffe von außen zu wehren.

Köln - Das Rundschreiben, das die besten Schiedsrichter des Deutschen Handball-Bundes (DHB) am Montag per E-Mail von ihrem Chef zugesandt bekamen, konnte deutlicher kaum sein. „Der unrühmliche Fall Hoyzer hat das gesamte Schiedsrichterwesen in Misskredit gebracht“, schreibt DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß, es gelte sich daher gegen Angriffe von außen zu wehren. Dass sich auch der Handball mit Unregelmäßigkeiten und Manipulationsvorwürfen beschäftigten muss, davon zeugt der weitere Inhalt. Rauchfuß konstatiert „mit Verärgerung“, „dass einige von euch auch vor ihren Spielen direkt von Vereinsvertretern angesprochen wurden, im Zusammenhang mit der Wichtigkeit und dem Ausgang des zu leitenden Spieles“. Rauchfuß weiß, was das heißt: „Dies ist ein offener Versuch der Manipulation.“

Anlass der Aktion war ein Spiel in der Zweiten Bundesliga Süd. Nach dem 24:23 zwischen Tuspo Obernburg und TSG Ludwigsburg/Oßweil hatte der Kotrainer der Gäste, Jochen Zürn, in der Zeitung „Sonntag Aktuell“ von „Betrug“ gesprochen. Obernburgs Trainer Frantisek Fabian habe „bei unserem Trainer Oliver Hess angerufen und gefragt, was wir wollen, wenn wir die Punkte in Obernburg lassen. Das hat er auch bei anderen Teams schon versucht. Und auch bei Schiedsrichtern.“ Fabian bestreitet das vehement.

Die Schiedsrichter Robert Hering und Thomas Schulte haben bereits einen Sonderbericht an den Spielleiter der Deutschen Handball-Liga (HBL), Uwe Stemberg, verfasst. Ludwigsburgs Trainer Hesse spricht nach wie vor von einer „katastrophalen Schiedsrichterleistung“. Außerdem beschwert er sich über Bestechungsversuche Obernburger Spieler. „Als meine Spieler Knieriem und Wolz zu Siebenmetern antraten, wurde ihnen Geld geboten, damit sie vorbeiwerfen“, erzählt Hess. Einmal handelte es sich um 50 Euro, kurz vor Spielende wurde auf 200 Euro erhöht.

Für die Liga ist die Sache allerdings erledigt. „Wir sehen keinen weiteren Handlungsbedarf, da auch die TSG Ludwigsburg/Oßweil schriftlich mitgeteilt hat, dass sie keine Hinweise auf etwaige Manipulation hat“, sagt HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann.

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